Alt zu neu: Deckwerkverstärkung in List

Küstenschutzmaßnahme im
Frischwassertal- und Mannemorsumtal

Das Deckwerk im Frischwasser- und Mannemorsumtal in List wird ab März bis voraussichtlich Oktober 2026 auf einer Länge von 1,35 Kilometern verstärkt. Die Kosten der vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) geplanten Uferschutzmaßnahme belaufen sich auf rund 15 Millionen Euro.

Der erste Bauabschnitt führt bis zum Lister Hafen. (Foto: Siefert/LKN.SH

Die Eckdaten sind herausfordernd: Das Gebiet ist durch starke Gezeitenströme geprägt, die während der Tide durch das Lister Tief in das Wattenmeer nördlich des Hindenburgdamms strömen. »Der Arbeitsraum liegt im direkten Tidebereich und das gesamte Baufeld wird täglich überflutet«, sagt Mike Siefert, Projektleiter des LKN.SH. »Das ist nicht nur in logistischer Hinsicht eine große Herausforderung, sondern wird auch eine schwierige Baudurchführung zur Folge haben.« Nach einem ähnlichen Strickmuster verstärkte der LKN.SH vor sieben Jahren das Deckwerk in der Blidselbucht zwischen List und Kampen. Der Uferabschnitt des Frischwasser- und Mannemorsumtals ist zurzeit durch ein Asphaltdeckwerk auf 1,58 Kilometern Länge geschützt. Der Asphalt wurde einst mit einer Neigung von 1:2 – und steiler – direkt auf den Sand aufgebracht. Durch die zu steile Neigung, die fehlende Filterstabilität und das verwendete Material genügt dieses Deckwerk nicht mehr den aktuellen technischen Richtlinien. In großen Teilen sind die Pfahlreihen und die vorgelagerte Steinschüttung am Deckwerksfuß freigelegt. Hier wird aufgrund der fehlenden Filterstabilität in zunehmenden Maße Sand ausgespült. Unter der bis zu 30 Zentimeter dicken Asphaltschicht sind so viele Hohlräume entstanden, die bereits zu zahlreichen Schäden geführt haben.


In einem vergleichbaren Verfahren verstärkte der LKN.SH vor sieben Jahren das Deckwerk in der Blidselbucht zwischen List und Kampen.
(Foto: LKN.SH/Paarmann)

Der Startschuss für den ersten rund 460 Meter langen Bauabschnitt fällt am Lister Hafen. Um die in den Dünen brütenden Küstenvögel zu schützen, wird zunächst ein 100 Meter langer Schutzstreifen zwischen Deckwerk und Hafen eingerichtet. Hier darf zwischen dem 1. April und dem 31. Juli nicht gebaut werden. Bei der Abgrenzung der Bauabschnitte wurde die räumliche Verteilung der Brutvorkommen berücksichtigt. Im Jahr 2025 folgt der Bereich »Lanserhof« (500 Meter), 2026 schließlich der letzte, der 400 Meter lange Anschluss an die »Lister Austernperle«.