SYLT life Buch-Tipp

»So snackt Schleswig-Holstein«
von Karl-Heinz Groth

Schleswig-Holstein ist ein Mehrsprachenland: Neben dem Hochdeutschen wird das vor allem an dem in diesem Buch gesammelten Wortschatz deutlich, der vorwiegend Niederdeutsches (Platt-deutsches) und in Teilen Friesisches und Dänisches enthält. Über dreihundert Begriffe und Redewendungen, von Lesern aus allen Teilen des Landes »tostüert« (beigesteuert), vermitteln einen nachhaltigen Eindruck von Originalität, Witz, Sprachkraft und Metaphorik im Alltagsleben Schleswig-Holsteins.

Wenn »Holland in Not« oder dat »Hööchste Iesenbahn« is, versteht jeder, dass nun schleunigst etwas geschehen müsse. Und wenn einem »Hol di stief, hol di fuchtig oder hol de Ohren stief« hinterhergerufen wird, schwingt dabei die Ermutigung mit, man solle gesund bleiben, bis bald, man schaffe es schon, man solle sich nicht unterkriegen lassen. Die Begriffe werden unterhaltsam »serviert«, versehen mit der einen und anderen Prise norddeutschen Humors.

Auch Sylter Begriffe und Redewendungen sind in dem Buch zu finden. Beispielsweise »scheet em doot«: Ein Pastor fuhr einmal auf der bekannten Insel Sylt mit der Bahn von Keitum nach Westerland. Ihm gegenüber saß eine Marktfrau mit einem großen Gemüsekorb. Auf einmal begann sie, sich am ganzen Körper zu kratzen. Dabei entfuhr ihr ein menschlicher Ton. Sie schaute den Pastor an und schämte sich fürchterlich. Der griente nur und sagte: »Dat is richtig, Mudder, scheet em doot!« (Das ist richtig, Mutter, schieß ihn tot!)