ICH PACKE IN DEN KOFFER
Ferienzeit! Endlich! Selbst wenn noch nicht flächendeckend in Deutschland »gesommert« wird, ist die Zeit für den Urlaub nicht weit. Was packe ich in meinen Koffer? Die große Frage, die natürlich abhängig ist von a.) dem Koffer, b.) dem Reiseziel und c.) den Anlässen. Solltet Ihr gerade unter der Hitzewelle leiden und am liebsten nackt in feuchten Tüchern herumlaufen, dann sag ich nur: falsch abgebogen. Fahrt Richtung Norden, immer geradeaus, direkt bis an die Nordsee, wo Wind und Wellen zu Abkühlung warten.

Ich bin meist mit kleinem Gepäck unterwegs. Welches sind meine Lieblingsteile, die unbedingt mitmüssen? Um die herum gruppiere ich alles andere. Im Moment sind es der Rock mit den Jeanstaschen obendrauf sowie das flatternde Leichtgewicht aus Seide und eine kurze Hose. Anschließend überlege ich, was passt dazu, ein paar Blusen zu je 70g, ein Stapel Seidentücher, die alles aufmischen, T-Shirts und unbedingt (!), es geht ja auf die kühle Insel: der Pullover. Ich muss schmunzeln, die Nachrichten schreiben über Hitzewellen, und ich erzähl hier über das Cashmere-Strickteil, das in den Koffer muss für Abende mit 18°C und kühler. Ist das nicht herrlich! Als ich vor über 20 Jahren mit Mode anfing, sagten die Mitstreiter aus Italien: Die kann nicht Sommer. Doch, kann ich, aber ich stamme aus dem Norden, und da weht immer eine frische Brise, der neue Urlaubs-Luxus.
Zurück zum Koffer und einem gravierenden Problem: welche Schuhe? Hier schwächele ich, denn am liebsten sollten alle mit, Sandalen, Sneaker, Halbschuhe, Highheels, die Schwarzen, die Rosafarbenen, die mit dem Riemchen. Schnell könnte aus dem Handgepäck der XXL-Trunk werden. Zum Schluss fehlt nur noch die Urlaubslektüre: Sachbücher, Belletristik, auch hier fällt die Entscheidung schwer. Robert Eberhardt von Felix Jud Cottage in Keitum und ich werden uns diesen Monat gegenseitig ein Lieblingsbuch vorstellen. Also, Bücher wieder raus und frisch einkaufen. Das gilt auch für alles andere. Schon reist Ihr einzig mit dem Handtäschchen, in dem sich die Kreditkarte versteckt. Für Pullover, T-Shirt, Bluse, Rock und Hose, selbst für den Hut auf dem Kopf sorgen wir hier auf der Insel. Wie das Wetter wird, das sehen wir, wenn wir aus dem Fenster schauen. Wenn’s regnet, sind wir auch gewabnet und freuen uns, wie alles duftet. Auf die Postkarte für die Lieben im heißen Daheim schreibt Ihr: Liegen am Strand mit Pullover und Schal und genießen die Sonne. Eure Nordsee-Urlauber.
Birgit Gräfin Tyszkiewicz