Doppelausstellung in der Galerie Herold

»Meister des Lichts« und
»Entdeckung der Linie«

Gerade jetzt entfaltet die Insel ihre ganz besondere Magie: Die Landschaft und das Meer erstrahlen in atemberaubenden Farben, und das Licht, das in den goldenen Stunden des Tages mit einer einzigartigen Intensität glänzt, ist schlichtweg unvergleichlich. Sylt ist ein Ort der Inspiration! Doch nicht nur die Natur hat hier ihre Spuren hinterlassen, auch Kunst und Kultur sind tief verwurzelt in der Geschichte der Insel. Es sind die Künstler, die Sylt prägten und auch heute noch prägen. Pünktlich zu Himmelfahrt und Pfingsten lädt die Galerie Herold zu zwei neuen Ausstellungen ein.

Johannes Geccelli, »Braun ins Bild«, Öl auf Leinwand, 2007, 60 x 60 cm

»Meister des Lichts«
… entführt den Betrachter in die magische Welt des Lichts, das seit Jahrhunderten die Malerei prägt und Künstler inspiriert. Licht ist weit mehr als nur ein Element der Beleuchtung – es ist ein lebendiger Akteur, der Emotionen weckt, Stimmungen erzeugt und Tiefen in einem Werk offenbart. In dieser Ausstellung kommen norddeutsche Impressionisten und Expressionisten zusammen, die das Licht mit einer seltenen Meisterschaft beherrschen. Sie spielen mit Schatten und Farben, lassen es in sanften Übergängen oder dramatischen Kontrasten erstrahlen und erschaffen so Bilder, die den Raum nicht nur erhellen, sondern die Seele berühren. Von subtilen Lichtstimmungen bis zu kraftvollen, fast mystischen Lichtinszenierungen: In jeder Arbeit wird das Licht zu einem Ausdruck von Gefühl und Tiefe.

»Entdeckung der Linie«
In der Contemporary-Show wird die Dialogausstellung »Entdeckung der Linie« mit Werken der Künstler Johannes Geccelli und Daniel Hörner gezeigt. Zwei Farbfeldmaler und Farbtheoretiker, die ihr künstlerisches Schaffen ganz der Linie und der Farbe gewidmet haben, treten in einen spannenden Dialog.
Johannes Geccelli begann nach dem Kriegsdienst 1947 sein Studium an der Düsseldorfer Akademie. Dort beeinflusste ihn besonders sein Professor Paul Binde und prägte seine Auseinandersetzung mit Raum, Licht, Zeit und Farbe. In den 50er Jahren setzte er sich intensiv mit der Künstlergruppe ZERO auseinander, der seine früheren Studienkollegen Heinz Mack und Otto Piene angehörten. Der Schwerpunkt in seinem Schaffen lag eindeutig auf der Farbe, deren Möglichkeiten zur Gestaltung er ständig erforschte, dennoch nahm die menschliche Figur eine wichtige, angedeutete Stellung in seinem Œuvre ein. Die figurative Darstellung war nie präsent, sondern nur eine andere farbliche Nuance oder eine Schattierung.
Demgegenüber steht Daniel Hörner, der von 2004 bis 2009 an der Kieler Muthesius Kunsthochschule bei Ludger Gerdes studierte. Seine Malerei entfaltet sich im spannungsvollen Dialog zwischen harmonischen Farbkompositionen und einem kräftigen, pastosen Farbauftrag, wobei er die Farben in seinem Atelier selbst kreiert.