Alles neu macht der Mai

Man mag es kaum glauben. Aber der Duft in der Nase und die vielen runden Schilder mit rotem Rahmen, die einem die Weiterfahrt temporär vermiesen, zeigen es: Die Gemeinde Sylt macht die Straßen neu. In allen Inselorten wird gefräst und geteert (ein Glück wird nicht gefedert! Wobei dies dem einen oder anderen sicher gut stehen würde…). So muss es sich anfühlen, wenn die Handbremse nach einem 50 km Stau auf der Brennerautobahn nach einer Tunnelsperrung gelöst wird und es weitergeht. Herrlich!

Ebenso bemerkenswert: Vor dem Sommer wird im Mai bereits über den Winter nachgedacht. Das machen sonst eigentlich nur Eichhörnchen, indem sie Nüsschen in den Vorrat vergraben. Aber nun hamstern auch die Sylter touristisches Winterangebot: Die Sylter Winterwelt vor dem Rathaus soll bereits in diesem Jahr (kein Druckfehler!) Realität werden. Die Politik hat die Mittel für die Eisbahn genehmigt. Und das Ganze in nur drei Monaten. Was ist hier bloß los?
Die Politik und Verwaltung sind wie entfesselt. Beschlussfreudig wie lange nicht mehr wird darauf verzichtet, ausnahmslos jede einzelne Idee komplett zu zerreden und beschwert mit bleiernen Bedenken und Nachfragen auf dem Inselgrund zu versenken. Die neue Bürgermeisterin sprintet durch ihre ersten Wochen. Lässt sich gut an die Dame, möchte man sagen.
Die Sylter Unternehmer motivieren die Bürger und die Politik rastlos mit einem Ideenfeuerwerk und wurden nun von der SPD als die neue heimliche Gemeindevertretung tituliert.
Die Reste des Walter‘s Hof in Kampen wurden aufgekehrt und durch die Lindner Hotelexperten mit Familie Wirsich als stattlichen Statthaltern als Strönhof wiederbelebt. Glanz und Gloria liegen in der Nordseeluft.
Und in Westerland stehen die Gäste vor dem Alten Kursaal Schlange, in welchem die Veranstaltungslegende Elke Wenning ein Event nach dem anderen entfesselt.

Ehrlich gesagt: Mir gefällt diese neue Geschäftigkeit auf der Insel. Weil sie für Bewegung und Fortkommen steht.

Rückwärts nimmer, vorwärts immer!

Sylt oder Sansibar – Hauptsache Urlaub!

Die Redaktion weist darauf hin, dass es eine Leser-Kolumne (Satire) ist und der Inhalt die Ansicht des Einsenders wiedergibt.