Expressionist Emil Nolde

SOMMERSALON und Einzelausstellung
von Frank Schult in der Galerie Herold

Die Galerie Herold lädt bis zum 15. September täglich ab 11 Uhr zu ihren beiden Ausstellungen in das Haus »Meeresruh« in den Braderuper Weg 4 ein. Im SOMMERSALON werden Neuerwerbungen mit Meisterwerken der Klassischen Moderne und eine Auswahl neuer Arbeiten der zeitgenössischen Künstler*innen gezeigt. Highlight schlechthin sind die Werke von Emil Nolde, der als einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Expressionismus und als einer der besten Aquarellisten der Welt gilt. Von 1892 bis 1898 war er Lehrer an der Kunstgewerbeschule in St. Gallen und bildete sich im Anschluss in der privaten Malschule von Friedrich Fehr weiter, bevor er 1900 die Akademie in Paris besuchte. In Berlin wurde er sechs Jahre später für kurze Zeit Mitglied der Künstlervereinigung »Brücke« und beeinflusste diese nachhaltig. Unter Verwendung expressiver Farben wird sein Stil einfacher, flächiger und formbetonter. Das Werk Noldes umfasst Gemälde, Pastelle, Aquarelle und Grafiken in verschiedenen Techniken. 1913/14 beteiligte sich Nolde an einer Expedition nach Deutsch-Neuguinea, wo bedeutende Werke entstanden. Vor dem 2. Weltkrieg wurden 1052 von seinen Arbeiten aus Museumsbesitz als »entartet« beschlagnahmt – mehr als von jedem anderen Künstler – und erhielt 1941 Malverbot. In den darauffolgenden Jahren bis zu seinem Tod arbeitet Emil Nolde an vorwiegend kleinformatigen Aquarellen, die er die »Ungemalten Bilder« nannte. Über 1300 Blätter entstanden, Landschaften, Figurenbilder, Blumenstillleben in intensiven leuchtenden Farben. 

Emil Nolde, »Klatsch-Mohn«, um 1954, Aquarell/ Hans Martin Ruwoldt, »Liegende«, 1966, Bronze

Nebenan in der Galerie Herold Contemporary zeigt die Galeristenfamilie in der Einzelausstellung »Im Traum besuchte mich ein Einhorn« Arbeiten des deutschen Malers Frank Schult. Der Maler, Bildhauer, Bühnenbildner und Schriftsteller entwirft spannungsgeladene Bildwelten, die es zu entdecken und zu entschlüsseln gilt. Inspiriert von Lyrik, Literatur, Mythologie und geprägt vom eigenen Durchlebten, entstehen tiefgründige Bildgeflechte. Der Künstler gehört der Neuen Leipziger Schule an und lebt und arbeitet in Celle. Schult setzt sich von jeher mit dem Thema Mensch und seine Ortung in der Gesellschaft auseinander.