»Revolution Train«

Schulverband Sylt lud 400 Schüler*innen
vom Schulzentrum ein

Ein multimedialer mobiler Zug, der ein einzigartiges Umfeld für eine interaktive, erlebnisorientierte Bildung bietet: Vergangenen Mittwoch machte der »Revolution Train« Halt auf dem Gleis an der Ladestraße im Gewerbegebiet in Tinnum. Rund 200 Tage im Jahr ist der Zug in Tschechien, der Slowakei sowie in Deutschland unterwegs und seit 2016 gibt es mehr als 50 Partnerstädte. »Sylt ist die erste Insel, auf der wir sind und somit auch die nördlichste Anlaufstelle. Wir möchten uns bei allen Beteiligten für die großartige Zusammenarbeit bedanken, und dass wir so toll aufgenommen wurden«, sagte Jürgen Schlichting vom Organisationsteam im Namen seiner zehn Kollegen. 

Projekt-Initiator Pavel Tuma, Schulverbandsvorsteher Raphael Ipsen, Projektleiterin Patrizia Jonson und Jürgen Schlichting vom Organisationsteam

Rund 400 Schüler*innen vom Schulzentrum wurden vom Schulverband Sylt eingeladen und erlebten klassenweise eine realitätsnahe Suchtprävention. Die Besichtigung des 165 Meter langen Zugs mit sechs Waggons, vier Kinosälen und acht interaktiven Räumen dauerte 100 Minuten und beeindruckte die Jugendlichen nachhaltig. Dabei ist ein Film über Drogensucht, basierend auf einer wahren Begebenheit, Kernstück der Aufklärung: Das Konzept entwickelte Pavel Tuma, der in den 90er Jahren einen guten Freund an einer Überdosis Crystal Meth verlor. 

Alle Schüler*innen füllten zu Beginn anonym und freiwillig einen Fragebogen aus und wurden dann von einem der zehn Mitarbeitenden durch den interaktiven Zug geführt. Stationen wie Bar, Autounfall, Drogenhöhle, Gefängniszelle, Fabrik oder Baum des Lebens zeigen anschaulich die Folgen von  Drogenmissbrauch auf. »Die Besuchenden werden im Rahmen des Erlebnisvortrags in die medial gestalteten Entscheidungsprozesse der Protagonisten durch Interaktion und Gespräche eingebunden und müssen situativ ihre eigen Entscheidungen treffen. Wir agieren aber nicht mit dem gehobenen Zeigefinger, sondern möchten das Selbstbewusstsein der Mädchen und Jungen stärken, Nein zu sagen, und reale Situationen aufzeigen, die jederzeit entstehen können«, erklärte Projektleiterin Patrizia Jonson. »Da spielen auch Eigenverantwortung für die Sicherheit und die richtige Verhaltensweise in Schlüsselsituationen eine wichtige Rolle.« Denn schon die kleinste Fehlentscheidung kann Folgen für das ganze Leben haben. Im Nachgang werden alle gesammelten Daten zu einem Bericht verfasst und an den Schulverband gegeben.

Dieser ist Initiator der Aktion und schafft damit den Startschuss für weitere Präventionsangebote. »Der Schulverband Sylt als Träger des Schulzentrums Sylt sieht sich damit auf einem guten Weg, die in den vergangenen Jahren teilweise vernachlässigten Themen Drogen und Sucht nachhaltig in den Fokus zu rücken und die Schulen auf Sylt für unsere Kinder wieder zu einem sicheren und freundlichen Ort zu machen«, so Schulverbandsvorsteher Raphael Ipsen. Alles dank der großzügigen Unterstützung, in Form von Geldspenden und Sachleistungen, von der Energieversorgung Sylt, Dorint Strandresort & Spa, Hotel Rungholt, Bäckerei Raffelhüschen, Riel, Rotary Club Sylt-Westerland, DEHOGA, RDC und einigen weiteren.  

Zukünftig soll der »Revolution Train« wieder nach Sylt kommen, um die Drogen- und Suchtpräventionsarbeit fortzusetzen. Im nächsten Jahr ist der Zug in Neumünster und Bad Segeberg, so »wäre es denkbar, dass er 2025 auch wieder Sylt besucht«, so Ipsen.