Der bedeutende Expressionist
Der expressionistische Maler und Grafiker Max Pechstein (1881-1955) wurde in Zwickau geboren. Nach einer Handwerkslehre studierte er an der Dresdner Kunstgewerbeschule und von 1902 bis 1906 an der dortigen Akademie. 1906 schloss er sich der Künstlervereinigung »Die Brücke« an und war 1910 Mitbegründer der »Neuen Sezession« in Berlin. Ab 1923 lehrte Pechstein an der dortigen Akademie der Künste, erhielt jedoch während des Dritten Reiches als entarteter Künstler Berufsverbot. Nach 1945 wurde er Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Unter dem Eindruck einer Reise zu den Palauinseln in der Südsee (1913/14), die zur intensiven Auseinandersetzung mit der Kunst der Inselbewohner*innen führte, malte er in hellen, unverdünnten Farben und kräftigen Pinselstrichen Landschaften, Stillleben, Porträts und Figurenbilder sowie Strandszenen. Seine durch den Fauvismus angeregte Neigung zum Dekorativen kommt sowohl in seinen Gemälden als auch in seinen grafischen Arbeiten zum Ausdruck. Lothar-Günter Buchheim schrieb über Max Pechstein im Jahr 1956: »Mit scharf kontrastierenden Farben in flächiger Anordnung gab Pechstein den Eindruck von Vitalität. Seine Farben sind Bekundungen einer ursprünglichen Sinnesfreude. Sie geben den Bildern revolutionäres Pathos. Zugleich bewahren diese aber auch Spuren eines noch an die Tradition gebundenen idealistischen Formalismus, der ihrer Wirkung auf das Publikum zugute kommt.«

Max Pechstein, »Fischer am Strand bei der Arbeit«, Aquarell auf Vélin 1951, 50,6 x 65,5 cm, datiert und signiert
Daneben präsentiert die Galerie Rudolf im Souterrain des Hauses Kampeneck in der Hauptstraße 8 weitere erlesene Kunstwerke der Klassischen Moderne der großen Namen des 20. Jahrhunderts. Es sind beeindruckende Künstler*innen, die locken – der Rundgang durch die 150 Quadratmeter große Galerie lohnt sich.