Arbeitskreis Erinnerungskultur
Nationalsozialismus auf Sylt
Ende April wurden unter dem Motto »Gegen das Vergessen – Glänzend in den Sommer« wieder die zahlreichen Stolpersteine in ganz Schleswig-Holstein durch Engagierte gereinigt und zugleich an die Opfer der NS-Herrschaft gedacht. Auf Sylt, wo sich in verschiedenen Orten auf der Insel insgesamt 24 Steine befinden (für zwei Opfer jew. zwei Steine), haben sich zahlreiche Sylter auf den Weg gemacht, um diese zu putzen und mit Blumen oder Kerzen zu schmücken. Der »Arbeitskreis Erinnerungskultur Nationalsozialismus auf Sylt’übernimmt seit drei Jahren die Koordination der Engagierten für dieses Wochenende. Mittlerweile gibt es schon so etwas wie »Patenschaften«, Menschen, die sich für einen Stein verantwortlich fühlen und ihn auch zwischendurch säubern, wenn die Messingplatte zu sehr nachgedunkelt ist.
Stolperstein von Franz Korwan in der Strandstraße 12 in Westerland
Hintergrund: Stolpersteine sind ein Kunstprojekt des Künstlers Gunter Demnig, der mit seiner Aktion erstmals 2003 in Schleswig-Holstein an die Vertreibung und Vernichtung der Juden, der Zigeuner, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen, der Zeugen Jehovas und der Euthanasieopfer im Nationalsozialismus aufmerksam machte. Die von ihm verlegten Steine, auf denen die Namen, die Lebensdaten und das Sterbedatum dieser Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft zu lesen sind, finden sich auf den Gehwegen vor dem letzten frei gewählten Wohnort oder dem Arbeitsplatz der betreffenden Person.
Wer mehr über die Biografien der Menschen erfahren möchte, für die die Sylter Stolpersteine verlegt wurden, wo die Steine liegen oder wann sie verlegt wurden, wird auf der Homepage der Gemeinde Sylt www.gemeinde-sylt.de/stolpersteine/ fündig.
