»Aufbruch! Expressionismus seit 1910«

Galerie Herold in den Colonnaden 5
in Hamburg

Die Galerie Herold zeigt bis zum 28. Juni die Ausstellung »Aufbruch! Expressionismus seit 1910 mit Werken aus der Sammlung Gustav Schiefler« in den Colonnaden 5 in Hamburg. Zu sehen sind exquisite Werke aus einer der bedeutendsten Hamburger Sammlungen der Klassischen Moderne. Gustav Schiefler (1857-1935), der als Richter in Hamburg tätig war, verstand sich als Sammler zeitgenössischer Grafik und pflegte enge Freundschaften zu Expressionisten zu denen unter anderem Emil Nolde, Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Rolf Nesch, Arthur Illies und Edvard Munch zählten. Sein Ruf als ausgezeichneter Kenner der Grafiken wuchs mit der Erstellung der Werkverzeichnisse der Künstler und so überrascht es nicht, dass seltene Blätter in seine Sammlung fanden. 

Rolf Nesch, »Menschen auf der Brücke«, 1930, Farbradierung mit Prägedruck und Aquatinta (Selbstdruck), 33,5 x 45 cm

Die Highlights der Ausstellung liegen auf diesen Werken, unter denen sich auch seltene Blätter des Hamburger Sezessionisten Rolf Nesch (1893-1975) befinden. Neschs kunstgeschichtliche Bedeutung liegt vor allem in seinem technischen Experimentieren mit Druckgrafik. Durch die Verbindung von klassischen Drucktechniken und die außergewöhnliche Verwendung von Drahtgaze, Drähten und mittels Durchbohrungen der Platte entstanden wundersame, erhabene Werke. 

In der Ausstellung werden auch Blätter aus den »Phantasien« von Emil Nolde gezeigt. In allen Schaffensphasen malte er spontan und unbewusst kuriose Geschöpfe als Strichzeichnungen auf seine Platten und verband sie mit stimmungsvollen Tonätzungen. Das Ergebnis erinnert an lavierte Tuschezeichnungen. Mit feinem Humor widmet sich der Expressionist Märchenwelten und lässt die Betrachter*innen tief in sein Seelenleben eintauchen. 

Die  Ausstellung ist von Dienstag bis Freitag von 11 bis 18 Uhr geöffnet.