Vortragsreihe Freundeskreis Sölring Museen

Den ersten Vortrag der Reihe präsentieren Franziska Böhmer und Dr. Claas Riecken am 16. April. (Foto: Nordfriisk Instituut)

Faszinierende Themen und
spannende Gäste

Der Freundeskreis Sölring Museen startet wieder in seine Vortragsreihe.  Beginn ist immer um 19.30 Uhr im Sylt Museum, Tickets kosten zehn Euro. Mitglieder des Freundeskreis Sölring Museen und der Sölring Foriining erhalten freien Eintritt. Karten gibt im Vorverkauf und an der Abendkasse. 

»Was für ein Theater – die nordfriesische Literatur«

Am 16. April sind Franziska Böhmer und Dr. Claas Riecken zu Gast. Die nordfriesische Literaturgeschichte, das heißt Literatur in friesischer Sprache, steckt voller Überraschungen: Eine Ballade aus dem 16. Jahrhundert, die Gedanken eines Stuhls, eine Satire gegen die Judenverfolgung und friesische Gedichte von James Krüss, der als hochdeutscher Autor ein großes Publikum erreicht hat. Die Vortragenden stellen die nordfriesische Literatur von ihren Anfängen bis heute vor – teils in szenischen Lesungen, immer mit deutscher Übersetzung. 

»Schleswig-Holsteins koloniale Verflechtungen«

Die Schleswig-Holsteiner blicken auf eine doppelte Kolonialgeschichte zurück. Bis 1864 waren sie Teil der dänischen Monarchie mit Kolonien zwischen Grönland, der Karibik, Afrika und Indien. Später war Schleswig-Holstein auf das engste mit der deutschen Expansion nach Afrika und in die Südsee verbunden. Welchen Anteil hatte das Land seit dem 17. Jahrhundert am kolonialen Handel, aber auch an Sklaverei und Ausbeutung? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt Prof. Dr. Martin Krieger. 

»Sehnsucht Strand«

Hella Kemper und Prof. Dr. Karsten Reise lesen und reden am 4. Juni vom Strand. Beide sind fasziniert vom Landstrich, der den Übergang vom Meer zum Land bildet, beide betreten ihn fast täglich, um in der Nordsee oder der Elbe zu schwimmen. Sie stellen ihr Buch STRAND vor: ihre persönlichen Essays zur Natur- und Kulturgeschichte europäischer Sandstrände, streifen von der Strandmalerei bis ins mikroskopische Leben zwischen den Körnchen aus Sand. 

»Von Deichen, Kirchen und Rungholt«

Im Jahr 1362 gingen in Nordfriesland große Teile des Kulturlandes in einer großen Sturmflut unter. Eine aktuelle Forschungskollaboration aus Archäologie, Geophysik und Geoarchäologie (Universitäten Kiel und Mainz, ZBSA und ALSH Schleswig) untersucht im Watt die mittelalterlichen Spuren. Dabei gelang kürzlich die Aufdeckung umfangreicher Siedlungsreste bei Hallig Südfall in einem Gebiet, das mit der legendären Siedlung Rungholt verbunden wird. Dr. Bente Majchczack präsentiert am 16. Juli den Vortrag »Von Deichen, Kirchen und Rungholt – geophysikalische und geoarchäologische Spurensuche im nordfriesichen Wattenmeer«. 

»Aquaria – von der Wunderwelt des Wassers in Kunst, Wissenschaft und Literatur«

Gerade das 19. Jahrhundert befand sich in einem Meeresrausch und widmete der verborgenen Welt unter Wasser eine faszinierte Aufmerksamkeit. Mit dem Aquarium und seiner Entwicklung von einer 1853 eröffneten Glaskastensammlung im Zoologischen Garten in London – dem ersten »kleinen Meeresmuseum« – bis hin zu den großen Aquarienhäusern um 1900, in denen die Besucher*innen wie in einer Passage flanierten, ging ein volksaufklärerischer Impuls einher. Und dann hängt am Ende alles zusammen: Kunst, Literatur und Wissenschaft. Daniela Thiel vertieft am 6. August mit ihrem Vortrag das Thema.