Roma e Toska

APRIL. APRIL.

Unser Alltag ist gespickt mit »Breaking News« und »Fake News« und solchen, die wir kaum zu glauben wagen. Wir leiden unter einer »Info«-Krankheit, werden zugeschüttet und zugespamt, und dass auch im Urlaub, wo und wann wir unser Handy öffnen. Nur an einem Tag im Jahr ist das Lügen erlaubt: der 1. April. Der liegt zwar für 2024 schon in der Vergangenheit, aber trotzdem feiere ich ihn mit meiner Meldung, die ich in meinem Blog und auf Instagram fröhlich verbreitete: Countess Bridget wird Modell von Jean-Paul Gaultier! 

Frech habe ich die Leser*innen an der Nase herumführt mit der diebischen Freude, dass zumindest im Denken alles möglich ist … und wer weiß?! Die Gräfin auf dem Laufsteg in Paris.

Dann habe ich erzählt, dass ich, topsecret, vor wenigen Tagen auf Stippvisite nach Paris reiste. 20 Stunden Stadt an der Seine, Headquarter Prêt-à-Porter, der Designerin persönlich, Aktion pur, mein Französisch sprudelte, mein Walk im Probelauf. Wie ich entdeckt wurde? Es gibt immer irgendwo einen Freund oder eine Freundin von der Freundin von der Freundin, die wieder eine Freundin hat, die befreundet ist … mit eben Jean-Paul Gaultier. Oder nicht?!

Die kleine Schnipselei in der Früh hat auf jeden Fall einen Heidenspaß bereitet. Bridget am Strand wurde zu Bridget in der Glitzer-Glamour-Fashion Metropole. Wir können es alle einmal üben in diesem April Einerlei-Grau, schlendern am Meer entlang, lassen den Blick träumerisch am Horizont entlang gleiten und werden zu dem, was wir immer schon sein wollten: das Kind, das den Drachen besiegt, den Prinzen oder die Prinzessin rettet, Held und Heldin … Was wir ersinnen, ist egal, es muss nur absurd sein, außerhalb der Realität stehen, größer sein als unser Alltag. Wo könnte solch ein versponnenes Fabulieren besser funktionieren als auf einer Insel, die von den Mythen und Sagen lebt, mit Kultstätten, Wikingern und Seemannsgarn.

Irgendwann landet Ihr dann bei Roma e Toska im Kapitänshaus, wo sich viele schöne Dinge zu einer Art »Wunderkammer« sammeln, mit den Objekten von Ardmore aus Südafrika, Saysorry Duftkerzen und Bomberjacken, Secondhand Luxustaschen von Chanel, Hermès bis Prada, und natürlich meiner Kollektion von Sylt Brombeeren und Delfter-Kachel-Blusen, Schals und Stola. 

Birgit Gräfin Tyszkiewicz