»Jetzt müssen alle an einen Tisch!«

Bürgerinitiative traf
Wirtschafts- und Tourismusminister
Claus Ruhe Madsen 

Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Tourismusminister Claus Ruhe Madsen nahm sich zwei Tage Zeit, um sich auf Sylt mit Wirtschaftsvertretern, dem Flughafenchef, Kommunalpolitikern und auch mit dem Bürgernetzwerk »Merret reicht’s – aus Liebe zu Sylt« zu treffen. »Sylt ist ein Leuchtturm des Tourismus in Schleswig-Holstein und für ganz Deutschland«, sagte er, »nun geht es darum, das Licht hell zu halten.« Damit spielte er auf die Fewo-Krise und die damit verbundenen Negativschlagzeilen an, die in den vergangenen Wochen bundesweit für Aufsehen gesorgt hatten. Um die Insel wieder strahlen zu lassen, müsse man bei allen Entscheidungen von Tragweite die Interessen aller stärker berücksichtigen. 

Birte Wieda (Merret reicht’s), Wirtschafts- und Tourismusminister Claus Ruhe Madsen, Anke Tadsen (BILA Amrum) und Silke von Bremen (Merret reicht’s) (Foto: Hans Hessel)

Von Vertreterinnen des Bürgernetzwerks »Merret reicht’s« (Sylt) und der »Bürgerinitiative für eine lebenswertes Amrum« (BILA) ließ er sich bei einem Treffen erklären, welche Schwerpunkte aus Sicht des Bürgernetzwerks hierbei gesetzt werden sollten. Die Keitumerin Birte Wieda überreichte dem Minister abschließend zusammenfassend einen »8-Punkte-Brief«, in dem sich von der »Entwicklung eines Tragfähigkeitskonzepts für den insularen Tourismus« bis zur »Organisation eines insularen Bürgerrats« konkrete Vorschläge für mehr Mitsprachemöglichkeiten finden. 

»Unsere Hoffnung auf Lösungen kann nicht mehr allein in der Art Kommunalpolitik liegen, die sich zu oft dem Druck der Wirtschaft gebeugt hat«, so Wieda. »Die Denkweise, die uns in diese Krise geführt hat, gibt keinen Anlass zu glauben, dass sie uns aus dieser auch wieder herausführt. Für die anstehenden Entscheidungen können die Kommunalpolitiker gestärkt werden, indem auch Sozial- und Naturschutzverbände, Kirche und Gemeinwohlinitiativen mit an den Tisch geholt werden«, erklärte sie nach dem Treffen mit dem Minister.

Madsen versprach die Vorschläge zu prüfen und einschätzen zu lassen, inwieweit das Land Schleswig-Holstein unterstützen könne. Er betonte jedoch, dass in erster Linie auf der Insel selbst eine Lösung gefunden werden müsse. »Ehrenamtliches Engagement ist lobenswert«, sagte der Minister zum Abschluss des Treffens mit den Vertreterinnen der Bürgerinitiative. Es sei ein Dienst an der Demokratie.