Dreitägiges Trainingscamp für 23 Schwimmer*innen

Bereits zum zweiten Mal kamen 23 Schwimmer*innen von Sylt und aus Dänemark zu einem Trainingscamp zusammen.

Sportlicher und kultureller Austausch in der deutsch-dänischen Grenzregion 

Ein sportliches und zugleich kulturell spannendes Wochenende liegt hinter den Leistungsschwimmern des TSV Westerland, denn sie trafen auf eine Gruppe von gleichaltrigen Schwimmern aus dem rund 90 Kilometer entfernten dänischen Ort Bov – aus dem Verein »Bov IF Svømning«. Beide Gruppen trainierten nun schon zum zweiten Mal zusammen – zuletzt im November drei Tage in Dänemark, jetzt gab es die »Rückrunde« in Westerland. Der sportliche und kulturelle Austausch von 23 Schwimmern aus der deutsch-dänischen Grenzregion wurde im Rahmen der Initiative Interreg gefördert. 

Die Verantwortlichen des TSV Westerland, Thorsten Wronna, die Trainer*innen Andrea Dietzler und Bastian Guetari sowie Cheftrainer Dirk Hübler, waren sofort Feuer und Flamme für die Interreg-Idee, denn die immer stärker werdenden und sogar auf Landesebene erfolgreichen Sylt-Schwimmer*innen suchen stets nach spannenden Trainingsbegegnungen. Herausfordernd für alle Inselsportler*innen ist, geeignete Plätze zum Trainieren zur Verfügung gestellt zu bekommen – das fängt an beim einzig möglichen Hallenbad der Sylter Welle, wo man sich im öffentlichen Raum arrangieren muss, und reicht bis zum Finden geeigneter und bezahlbarer Übernachtungs- und Aufenthaltsorte. »Aus diesem Grund finden auch keine Wettkämpfe auf der Insel statt. Wir trainieren viermal in der Woche im Schwimmbad, müssten aber bis zu sechsmal auf die Bahnen. Leider haben die Touristen Vorrang«, erklärt Hübler. »Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, von dem alle etwas haben.«

Sport plus Spaß war die Sprache, die an diesem Wochenende alle Schwimmer*innen im Alter zwischen neun und 17 Jahren verbunden hat. Und mehr noch: Einige der Sylter Kinder und Jugendlichen besuchen die Sild Danske Skole und auch einige der dänischen Sportler*innen besuchen eine deutsche Schule. »Das kommunizieren fiel den Jugendlichen hier sehr leicht – sie teilen die Leidenschaft für den Schwimmsport und wissen sich da gut auszudrücken. Und wenn mal ein Wort fehlte, gab es immer einen in der Gruppe, der übersetzen konnte«, sagt Jens Boysen. Er ist gebürtiger Sylter und vor einigen Jahren mit seiner Familie nach Dänemark ausgewandert. Seiner Initiative ist dieses Camp und das behördliche Genehmigungsverfahren zu verdanken. »Das Camp ist ein Mehrwert, nicht nur für unsere Wettkämpfer, sondern auch für uns als Trainer. Wir tauschen uns aus und lernen voreinander. Eben drei Tage des sportlichen und interkulturellen Dialogs«, so  der Cheftrainer. 

Zusätzliche Trainingsimpulse lieferten an diesem Wochenende der Hamburger Trainer Matthias Lehne (DSV Schwimmtrainer B-Lizenz) sowie die Sylter Trainerin Héloise Fournier mit einer »Gyrokinesis-Morning-Session«. Natürlich durfte ein großartiges Rahmenprogramm nicht fehlen: Die Schwimmer*innen campten in der Sporthalle der dänischen Schule in Keitum. Unterstützung gab es von den Eltern, die unter anderem das Büffet bestückten. Kinoabend mit Pizza und Popcorn stand ebenfalls auf der Agenda. Alle erlebten auch ein Kulturprogramm dank der Sölring Foriining, die durch das Altfriesische Haus und das Sylt Museum führte.