»Gewalt kommt nicht in die Tüte«

Landesweite Aktion
für Opfer von
Häuslicher Gewalt

Laut aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamts wird fast alle zwei Minuten in Deutschland ein Mensch Opfer von Häuslicher Gewalt. Jede Stunde werden mehr als 14 Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt. Beinahe jeden Tag versucht ein Partner oder Ex-Partner, eine Frau zu töten. Die Polizeistatistik weist für das Jahr 2021 aus, dass es zu rund 80 Prozent Frauen sind, die Opfer häuslicher Gewalt werden. Aus diesem Grund findet jährlich die landesweite Aktionswoche »Gewalt kommt nicht in die Tüte« statt. Bereits zum 20. Mal wurden in diesem Jahr die kleinen Brötchentüten verteilt, die Großes bewirken können. Denn damit gehen nicht nur Brötchen mit nach Hause, sondern auch eine wichtige Botschaft: Wer Gewalt erlebt, soll Hilfe bekommen. Ziel der Aktion ist es, die Nummer des Hilfetelefons für die Betroffenen bekannter zu machen und Nachbarn, Bekannte, Arbeitskolleg*innen für das Thema geschlechtsspezifische Gewalt zu sensibilisieren.

Bea Siegfriedt (Frauenberatung und Notruf NF), Andrea Dunker (Gleichstellungsbeauftragte Sylt), Daniela Duschinska und Elisabeth Warda (Frauennothilfe Sylt) verteilten 250 Brötchentüten am Westerländer Bahnhof.

Auch Sylt hat sich wieder beteiligt und so wurden vergangenen Mittwoch vor dem Bahnhof Westerland von der Gleichstellungsbeauftragten der Insel Sylt und von Vertreter*innen der Frauenberatung und Notruf NF, der Frauennothilfe Sylt sowie von der Polizeidirektion Sylt 250 Brötchentüten verteilt. Seit zehn Jahren unterstützt die Bäckerei Raffelhüschen diese großartige Kampagne. »Es ist toll, wie schnell und unkompliziert Raffelhüschen jedes Jahr dabei ist und nicht nur die Brötchen zur Verfügung stellt, sondern auch in den Filialen die Tüten mit der Nummer des Hilfetelefons 116016 verteilt. Das Hilfetelefon ist anonym und kostenfrei. Außer den von Gewalt betroffenen Frauen können sich dort auch Personen aus dem Umfeld melden, die helfen wollen, aber nicht wissen, wie«, erklärt Andrea Dunker, Gleichstellungsbeauftragte Sylt. 

»Häusliche Gewalt und Gewalt in Partnerschaften sind weiterhin ein aktuelles Thema«, sagt Aminata Touré, Ministerin für Soziales, Jugend, Senioren, Integration und Gleichstellung in Schleswig-Holstein, die die Schirmherrin der Aktion ist. »Die Dunkelziffer ist hoch – auch weil die Hürde für Betroffene oft hoch ist, sich Hilfe zu suchen. Gewalt ist in keiner Weise tolerierbar. Darüber müssen wir reden. Der Anruf beim Hilfetelefon kann der erste wichtige Schritt sein, um Gewaltstrukturen in Beziehungen aufzulösen.«