Deiche an der Westküste für Sturmflutsaison gerüstet

Fazit des LKN.SH
nach Herbstdeichschauen

Auf der Insel Föhr endete Mitte November die Bereisung der Nordseeküste durch den Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH), der sich traditionell im Herbst mit Vertreter*innen von Deich- und Sielverbänden, Kreisen, Gemeinden und Katastrophenschutzeinrichtungen wie der Bundeswehr und den Freiwilligen Feuerwehren ein Bild vom Zustand der Deiche macht. Nach einer vergleichsweise ruhigen Sturmflutsaison 2022/23 seien die Deiche bereits im Frühjahr in einem sehr guten Zustand gewesen, sagt Fabian Lücht, Geschäftsbereichsleiter des LKN.SH. Zudem seien Mäuse, Maulwürfe und Kaninchen, die im Deichkörper wühlen und dabei die vor dem Wasser schützende Grasdecke beschädigen, deutlich weniger aktiv gewesen als in den Jahren zuvor. Entsprechend geringer sei der Aufwand für die Ausbesserungsarbeiten gewesen. 

Fazit der Herbstdeichschauen: Die Deiche an der Westküste sind in einem sehr guten Zustand und somit für die Sturmsaison gerüstet. (Foto: Hippel/MEKUN)

Seit Mitte September wurde die Küste von der Haseldorfer Marsch bis zur Insel Sylt bei 15 Deichschauen unter die Lupe genommen. Lücht, der mit seinem Team von rund 300 Wasserbauern und Wasserbauerinnen für die Wehrhaftigkeit der Landesschutzdeiche zuständig ist, zieht ein positives Fazit: »Küstenschutz muss kontinuierlich und mit einem hohen Aufwand betrieben werden, um erfolgreich zu sein. Nur so können die Deiche den Sturmfluten über den Winter trotzen.« Neben seinem Team, das unermüdlich an 365 Tagen im Jahr am Deich und im Vorland im Einsatz sei, bedankte sich Lücht ausdrücklich bei den Schäfern. »Die gute Beweidung der Deiche durch die Schafe hat für eine hundertprozentig dichte Grasdecke gesorgt.« Selbstverständlich sei eine so gute Zusammenarbeit zwischen Schäfern und einer Küstenschutzbehörde nicht.  

Anfang November hatte auch Umweltminister Tobias Goldschmidt an der Deichschau auf Eiderstedt teilgenommen, um sich wie im Vorjahr persönlich einen Eindruck vom Zustand der Deiche an der Nordseeküste in der Sturmflutzeit zu machen. »Der Klimawandel ist real und stellt sowohl unsere Küste als auch das Land zwischen den Meeren vor enorme Herausforderungen«, sagte Goldschmidt. 

Insgesamt erstrecken sich an der rund 570 Kilometer langen Nordseeküste (inklusive Tideelbe) Landesschutzdeiche über 360 Kilometer. Der LKN.SH ist neben den Landesschutzdeichen der Westküste – an der Ostseeküste weitere 70 Kilometer – auch für die Regionaldeiche auf den Halligen und Inseln zuständig (50 Kilometer).