Naturschutz und Bleicke Bleicken
Das Sylt Museum präsentiert bis zum 7. Januar 2024 die Ausstellungen »Kulisse mit Schutzstatus« über 100 Jahre Naturschutz auf Sylt und »Bleicke Bleicken«, der seine Heimatinsel ab 1920 fotografisch dokumentierte. Am 3. April 1923 wurden erstmalig in Schleswig- Holstein zwei Naturräume unter staatlichen Schutz gestellt. Nach Kampagnen des Schriftstellers Ferdinand Avenarius (1856-1923) erließ der Preußische Landtag eine Polizeiverordnung, die Teile der urtümlichen Landschaft Sylts sichern sollten: das Morsum Kliff und die Dünenlandschaften im Norden der Insel. 1855 wurde Westerland offiziell Kurort, und die Sommerfrischler*innen zog es verstärkt an die Nordsee.
In der Ausstellung »Kulisse mit Schutzstatus« werden Werke, Postkarten und Objekte aus 100 Jahren Naturschutz präsentiert.
Mithilfe von Reisebeschreibungen und Sylt-Romanen entdeckten die Badegäste die Schönheit der Inselnatur. Zugleich kamen namhafte Künstler*innen von den Akademien und Kunstschulen nach Sylt, die das Bild der wilden und scheinbar unberührten Natur auf ihren Leinwänden festhielten. Die Bilder spiegeln bis heute eindrücklich den Wandel dieser Kulturlandschaft und ihrer Wahrnehmung. Lehrer, Bürgermeister von Kampen und vor allem passionierter, semiprofessioneller Fotograf: Der 1898 in Keitum geborene Bleicke Bleicken. Experimentelle Lichtstudien, soziale Dokumentarfotografie, Landschaftsaufnahmen, Werbefotografie, aber auch konventionelle Familienbilder, mit denen er zugleich seine Technik und Methodik professionalisierte, gehören zu seinem Œuvre. Seine Aufnahmen sind wertvolle Zeitdokumente, mit denen er das Strandleben Sylts ab den 1920er-Jahren exemplarisch dokumentierte. Vor 50 Jahren, am 31. Juli 1973, verstarb Bleicke Bleicken. Die Ausstellung zeigt Arbeiten aus der Sammlung des Sylt Museums und aus dem Nachlass mit dem Blick Bleickens auf die belebte Insellandschaft, die Dünen und das Meer vor Sylt. Das Sylt Museum ist ab sofort von Donnerstag bis Sonntag von 11 bis 15 Uhr geöffnet.
