Doris Steffens und Cornelia Reckert von »Foodsharing Sylt« mit Nikolas Häckel bei der Einweihung des neuen Standorts in der Steinmannstraße 65 in Westerland
Von Syltern für Sylter*innen
Das Prinzip von Foodsharing ist denkbar einfach: Essen retten, Essen kostenlos teilen und auf Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen. In zahlreichen Großstädten wird das bereits seit Jahren praktiziert – auf der Insel seit 2020 dank der Initiative »Foodsharing Sylt« mit acht Ehrenamtlern.
»Wir möchten das Bewusstsein für Lebensmittel stärken und der Wegwerfkultur entgegen wirken«, erklärt Cornelia Reckert. Vorher in der Steinmannstraße 63 in Westerland ansäßig, ist die Initiative nach langer Wartezeit ab sofort an einem neuen Standort zu finden. »Die Freude ist natürlich groß. In der Steinmannstraße 65 haben wir mehr Platz, einen Kühlschrank mit Glastür und Regale für die Waren.« Dafür musste allerdings die Briefkasten- und Klingelanlage versetzt werden. Das Kommunale Liegenschafts-Management (KLM) sorgte für den Umbau und stellte die neuen Gerätschaften auf. Die Gemeinde Sylt übernahm die Kosten für die Maßnahme in Höhe von 3600 Euro und trägt zukünftig auch die laufenden Energiekosten.
Dreimal in der Woche, immer montags, mittwochs und freitags, werden in der Zeit zwischen 11 und 14 Uhr Lebensmittel zur Verfügung gestellt, die das Team von kleinen Läden, Märkten, Restaurants, Hotels und Bäckereien auf der gesamten Insel einsammelt. »Nah & Frisch, EDEKA Johannsen, Läden der Campingplätze, Dorfladen Tui Blue Sylt, Stulle & Meer, Raffelhüschen und viele weitere unterstützen uns bereits. Dabei verstehen wir uns als Ergänzung der Sylter Tafel und kommen deren Arbeit nicht in die Quere«, sagt Doris Steffens. »Ob Familien, Alleinerziehend oder Personen mit kleinem Geldbeutel – bei uns ist jeder willkommen, der Bedarf hat.« Zur Auswahl stehen frische Backwaren, Obst, Gemüse und Produkte, die das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht haben bzw. kurz vor dem Verbrauchsdatum stehen. Dabei kontrollieren die Ehrenamtler von »Foodsharing Sylt« die Spenden und sortieren gegebenenfalls vorher aus.
Für das Abholen der Lebensmittel auf der Insel – von Keitum über Morsum und Rantum bis nach Hörnum und List – werden noch helfende Hände gesucht. Aber auch weitere Betriebe und Restaurants, die die Initiative mit Spenden unterstützen möchten, sind gerne gesehen. »Wir sind für jeden dankbar und freuen uns sehr über den bisherigen Erfolg. Gerne können sich Interessierte bei mir telefonisch unter 04651/8891617 melden«, so Doris Steffens.