Ausgesuchte Werke norddeutscher Künstler*innen
Bei den kuratierten Künstlern in der Galerie Herold hat die Inselnatur zwischen Meer und Himmel, Strand und Watt schon Ende des 19. Jahrhunderts bedeutsame Spuren hinterlassen. Dem Nordfriesen Hans-Peter Feddersen (1848-1941) kommt der Verdienst zu, als Maler Sylt Ende des 19. Jahrhunderts »entdeckt« zu haben. Seine schmalen Querformate zeigen charakteristische Farben wie das satte Grün der Weiden, das Salbeigrün des Strandhafers, die graubraunen Dächer der Friesenkaten und das Cremebeige der Dünen. »Die Nordsee ist unerhört«, schrieb Erich Heckel (1883-1970) im Jahr 1932 in einem Brief an seinen Künstlerfreund Max Kaus. Die Maler des Expressionismus haben alle auf Sylt gemalt, insbesondere die der »Brücke«. Heckels Sylter Strand-, Dünen- und Wolkenlandschaften, die in den 1930er Jahren entstanden sind, spiegeln sein Verlangen nach Weitläufigkeit, Ursprünglichkeit und Interesse an der ornamentalen Schönheit der Insel. Der Hamburgische Sezessionist Willem Grimm (1904-1986), der vermutlich auf Anraten von Gretchen Wohlwill und Eduard Bargheer auf die Insel kam, arbeitete fast ausschließlich an einem Thema: der Wattlandschaft. Er erlebte die Natur rauer und löste die Strukturen des Watts in schwingende und fließende Formen auf. Durch eine expressive Handschrift und den ungewöhnlichen Farbreichtum verstärkte er seinen Ausdruck.

Willem Grimm, »Sonnenaufgang am Watt«, um 1960, Ölkreide, 27 x 39 cm
In der Ausstellung »Sommer-Salon« werden im Braderuper Weg 4 täglich ab 11 Uhr neben besonderen Sylter Motiven, Werke von Emil Nolde, Dorothea Maetzel-Johannsen, Ernst Eitner, Alma del Banco, Max Liebermann, Fritz Flinte, Thomas Herbst, Ida Kerkovius, Karl Schmidt-Rottluff, Ernst Ludwig Kirchner, Eduard Bargheer, Ivo Hauptmann, Max Pechstein, Christian Rohlfs, Bleicke Bleicken und Anita Rée gezeigt. Darüber hinaus sind Werke zeitgenössischer Künstler, wie von Rainer Fetting, Frank Schult, Dieter Glasmacher, Janus Hochgesand, Daniel Hörner, Harald Hentzschel und Henning Kles zu sehen.