Konzert im Alten Kursaal
»Unter Blumen eingesenkte Kanonen« ist der Titel eines Buches, das der Autor Reinhard Piechocki über die Rolle von Frédéric Chopins Musik während der Zeit des Nationalsozialismus verfasst hat. »Unter Blumen eingesenkte Kanonen« ist auch der Titel eines Klavierabends mit der herausragenden Pianistin Aleksandra Mikulska, die am Dienstag, den 1. August, um 20 Uhr, im Alten Kursaal in Westerland gastiert.
Aleksandra Mikulska präsentiert am 1. August einen fabelhaften Klavierabend. (Foto: Andreas Bitesnich)
Zur Aufführung gelangen verschiedene Werke Chopins, angefangen von Präludien bis hin zu Walzer-Kompositionen. Nachdenklich und virtuos taucht Aleksandra Mikulska während ihres Spiels in die verschiedenen musikalischen Sphären ein, lässt dabei klang-sinnliche Schwebezustände entstehen, die zugleich die Wehmut in Zeiten eines Krieges atmen. Die Pianistin: »Wir können die Menschen zusammenbringen, Frieden stiften, wir können dem Hass, der Gewalt und der Zerstörung entgegenwirken, und wir benötigen dafür auch keinerlei Übersetzung. Denn die Musik spricht direkt zum Herz und öffnet den Geist für die Transzendenz.«
Aleksandra Mikulska lehrt als Professorin für Klavier an der Hochschule für Musik in Dresden. In Warschau aufgewachsen, entwickelte sie schon als Kind eine große Liebe zu Chopins Klaviermusik, wurde bei einem Chopin-Wettbewerb als beste polnische Pianistin ausgezeichnet. Für das Studium zog es sie nach Deutschland. Sie spielte mit renommierten Orchestern und trat in bedeutenden Häusern auf. Die deutsch-polnische Zusammenarbeit ist ihr als Präsidentin der Chopin-Gesellschaft ein Herzensanliegen. Zudem engagiert sie sich für die Wiederentdeckung weniger bekannter Komponisten aus ihrer Heimat.