Dass er als Weltmeister aus Torun zurückkehren würde, damit hatte Sascha Schlesier selbst nicht gerechnet. Nach über 15 Stunden Anreise erwarteten ihn in der polnischen Austragungsstätte der diesjährigen Leichtathletik-WM der Senioren Regen und heftige Windböen, die es dem Speerwerfer nicht eben leicht machten. »Diese Bedingungen bin ich im Training auf Sylt gewöhnt«, gab der Athlet mit einem Lächeln zu verstehen, »das hat mir vielleicht etwas geholfen«. Gegen die starke Konkurrenz gelang ihm mit 50,17 Metern letztlich der beste Wurf des Tages in der Altersklasse über 35 Jahren und der TSV Westerland hat damit wieder einen offiziellen Weltmeister in seinen Reihen. Zur Weltmeisterschaft kam er indirekt über TSV-Trainer Thorsten Lickfers: »Nach einer längeren Phase ohne Sport hatte er mich wieder zum Leichtathletik-Training gebracht.« Zunächst wollte Schlesier nur die Kinder in der Leichtathletik-Gruppe unterstützen, »doch nach einem ersten Wettkampf kehrte auch bei mir die Lust auf den Sport zurück.« Mittlerweile trainiert er montags, mittwochs und freitags ab 18.15 Uhr im Sylt-Stadion mit allen Leichtathletik-Interessierten ab zwölf Jahren. Kinder von sechs bis elf Jahren können jeweils von 14 bis 16.30 Uhr am Training von Torsten Lickfers teilnehmen.
Weltmeister Sascha Schlesier auf dem Siegertreppchen zwischen dem Zweitplatzierten Airos Lain aus Estland und Jorge Martin Cruz aus Spanien auf Platz Drei. (Foto: privat)
Für den Weltmeister stehen nun noch einige Wettkämpfe an, darunter auch die Deutschen Meisterschaften. Außerdem plant er, bei den Europameisterschaften in Italien anzutreten. Aber warum ausgerechnet Speerwurf? Die Faszination hängt für Schlesier eng mit der Herausforderung zusammen: »Die Sportart ist besonders komplex und es ist äußerst schwierig, alle erforderlichen Bewegungsabläufe perfekt aufeinander abzustimmen.«