Jahresbilanz der DgzRS

1900 Einsätze für Seeleute, Fischer,
Passagiere und Wassersportler

Auf Nord- und Ostsee sind die Besatzungen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) im Jahr 2022 rund 1900 Mal im Einsatz gewesen. Die Seenotretter haben dabei nahezu 3300 Menschen geholfen. Damit hatten sie auf ihren Stationen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zwar insgesamt etwas weniger Arbeit als im Vorjahr, allerdings musste die DGzRS allein beinahe 400 Menschen aus Seenot retten oder Gefahr befreien. Seit ihrer Gründung vor mehr als 157 Jahren zählt die Statistik der Seenotretter mehr als 86.300 Gerettete – nach wie vor ohne jegliche staatlich-öffentliche Mittel zu beanspruchen. Die Seenotretter kamen zahlreichen Fischereifahrzeugen und ihren Besatzungen zu Hilfe, waren viele Male für Seeleute von Handelsschiffen, Offshore-Windparkversorgern oder Passagiere von Fähren und Fahrgastschiffen im Einsatz.

Die Seenotretter der Stationen an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste waren 2022 188 Mal im Einsatz. (Foto: Jörg Sarbach)

Auch Wassersportler und Küstenbesucher konnten sich erneut auf die Hilfe der DGzRS-Besatzungen verlassen. Der Einsatz bei jedem Wetter und rund um die Uhr ist oft mit großen Herausforderungen verbunden, vor allem in diesen Wochen und Monaten. Sie kennen keine Saison. Jetzt, in der raueren Jahreszeit, sind sie besonders gefordert. Die Seenotretter der Stationen an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste waren 188 Mal im Einsatz und halfen 330 Menschen. Davon wurden sechs aus Seenot gerettet und 22 weitere aus Gefahrensituationen befreit. Neuer ehrenamtlicher Botschafter der Seenotretter ab 2023 ist der achtfache und amtierende deutsche Kitesurfmeister Linus Erdmann. »Glücklicherweise bin ich in den 16 Jahren, in denen ich diesen Sport betreibe, bisher nicht in Not geraten oder verletzt worden. Kitesurfen ist sehr sicher, wenn man weiß, was man tut. Niemand sollte beispielsweise allein oder bei ablandigem Wind auf See hinausgehen. Doch trotz größter Umsicht und bester Vorbereitung kann Wassersportlern wie uns, aber auch allen Seeleuten, schnell etwas Unvorhergesehenes passieren«, sagt der gebürtige Hamburger und Wahl-Fehmaraner. Es sei sehr beruhigend zu wissen, dass die Seenotretter auf See für alle gleichermaßen da sind und niemanden alleinlassen. »Die auffälligen Rettungseinheiten der DGzRS vermitteln bereits von weitem viel Sicherheit. Aber das sollte uns auch stets Ermahnung sein, dass es da draußen immer Risiken geben wird, die größer und stärker als der Mensch sind.«