»JA zu Sylt! Ja zur bestehenden Inselverwaltung!«

Grüne, SPD und Zukunft.
starten Bürgerbegehren
gegen das Amtsmodell

Die drei Vertretungsberechtigten Katrin Kupfer (Grüne), Gerd Nielsen (SPD) und Lars Schmidt (Zukunft.) haben mit der Unterschriftensammlung für das Bürgerbegehren mit dem Titel »JA zu Sylt! Ja zur bestehenden Inselverwaltung!« begonnen. »Das Bürgernetzwerk ›Merret reicht’s‹ ist begeistert von der Initiative und wird aktiv dazu beitragen, dass die nötigen 1200 Unterschriften für den angestrebten Bürgerentscheid zusammenkommen«, betont Birte Wieda, »denn eines unserer Hauptanliegen ist das Engagement für ›mehr Demokratie‹ auf Sylt.« 

Lars Schmidt (Zukunft.) Katrin Kupfer (Grüne) und Gerd Nielsen (SPD) wollen 1200 Unterschriften für den angestrebten Bürgerentscheid gegen das Amtsmodell sammeln.

Zur Erinnerung: In einem parteipolitischen Hauruckverfahren wurde im Spätsommer mit einer hauchdünnen Mehrheit von 13 zu 12 Stimmen über den überraschenden Antrag der Sylter Wählergemeinschaft (SWG) mit der CDU abgestimmt, den Beitritt der Gemeinde Sylt zum Amt Landschaft Sylt zu den Kommunalwahlen 2023 durchzusetzen. 

»Unsere bestehende Inselverwaltung hat sich bewährt. Am Bahnweg und im Rathaus können alle Menschen dieser Insel die Dienstleistungen wie Ausweise und andere Formalia erledigen«, sagt Katrin Kupfer, die die Grünen beim Bürgerbegehren vertritt und ergänzt: »Nur weil jetzt zwei Parteien mit der Verwaltungsspitze unzufrieden sind, soll eine kostspielige zweite Verwaltung mit einem zusätzlichen Amtsdirektor geschaffen werden. Das ist ein Schlag ins Gesicht aller Mitarbeitenden.«

Gerd Nielsen, der für die SPD mit auf dem Unterschriftenzettel steht, wird deutlich: »Es ist unfassbar, was die Befürworter des Amtsmodells hier losgetreten haben. Ohne Rücksicht auf die Menschen unserer Verwaltung soll hier nicht nur einmal durchgemischt werden, sondern auch gleich der unliebsame Bürgermeister auf ein teures Abstellgleis entsorgt werden. Allein der Amtsdirektor wir uns jährlich mehr als 100.000 Euro kosten. Dazu kommen die weiteren Aufwendungen für die zweite Verwaltung, da die Gemeinde Sylt ja trotzdem hauptamtlich geführt bleibt.«

»Ein Amt Sylt kann die Herausforderungen der Insel nicht lösen. Die wichtigen insularen Kernprobleme wie Bauen, Wohnen und Verkehr dürfen gar nicht auf das Amt übertragen werden. Wir schaffen also nur weitere Gremien, brauchen dann noch länger für Entscheidungen und verlieren weiter an Verbindlichkeit, da die Gemeinde Sylt jeden Beschluss des Amtsausschusses wieder einkassieren kann. Kommt das Amtsmodell, wird die Insel weniger demokratisch und die Distanz zwischen Politik und den Menschen vergrößert sich noch mehr«, führt Lars Schmidt aus. 

Auch »Die Insulaner« und der SSW unterstützen das Bürgerbegehren. »Damit sind fünf der sieben Fraktionen der Gemeindevertretung für den Erhalt unserer bestehenden Inselverwaltung. Das ist eine unglaubliche Motivation, noch vor Weihnachten die benötigten Unterschriften einzusammeln und damit auch für die Mitarbeitenden unserer Gemeinde vor dem Fest ein klares Bekenntnis zu senden«, bekräftigt Gerd Nielsen. Online unter https://cloud.jazusylt.de/index.php/s/pABJDYtf2Gyw6gN ist der Unterschriftenzettel abrufbar.