Michael Gahler (Mitglied des Europäischen Parlaments), Tobias Goldschmidt (Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur), Heinz Maurus (1. Vorsitzer Erzeugerorganisation), Adrian Leuschel (Sylter Muscheln GmbH) und Torben Wagner (2. Vorsitzer Erzeugerorganisation) (Foto: SYLTPRESS)

Die Erzeugerorganisation der schleswig-holsteinischen Muschelzüchter e.V. startete den Saisonauftakt auf Sylt: Vor Gästen aus Gesellschaft, Medien, Politik und Verwaltung wurde Bilanz über die Arbeit der Muschelwirtschaft in SH gezogen. Dabei konnte man den Muschelfischern vor Ort über die Schulter schauen und Muscheln aus der derzeitigen Ernte verkosten.                

Muschelfischer sind verlässlicher Partner des Nationalparks
Um die Muschelsaison 2022 offiziell einzuläuten, wurden Gäste der von Erzeugerorganisation der schleswig-holsteinischen Muschelzüchter e.V. nach Hörnum eingeladen. Wie der 1. Vorsitzender Heinz Maurus erklärte, seien die Muschelzüchter verlässliche Partner des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, die auf der Grundlage eines Muschelfischereiprogramms und eines zwischen dem Land, den Betrieben und der Erzeugerorganisation geschlossenen öffentlich-rechtlichen Vertrags wirtschaften. Heute findet eine Befischung und Nutzung durch Muschelzüchter nur noch auf einer Fläche von etwa 0,75 Prozent des Nationalparks statt und wird durch vielfache Auflagen reglementiert. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt vor Hörnum auf Sylt, wo sowohl Saatmuschelgewinnungsanlagen (SMA) als auch Muschelkulturbezirke (MKB) bewirtschaftet werden. Torben Wagner, 2. Vorsitzender der Erzeugerorganisation, beleuchtete die Marktsituation der letzten Jahre und stellte dar, dass nach dem Rekordjahr 2019 die Erlöse in 2020 und 2021 deutlich gesunken sind. Auch die diesjährige Miesmuschelernte bleibt infolge der Witterungsverhältnisse von April bis Juni hinter den Erwartungen zurück. Während üblicherweise gut 30 Prozent Fleischanteil in der hiesigen Zucht erreicht werden können, startete diese Saison mit rund 25 Prozent. Der Ausblick auf das Jahr 2023 sei hingegen positiv: Nächstes Jahr können wieder größere Mengen dreijähriger Muscheln mit mehr Fleischgehalt angeboten werden. Die Bestände dafür sind aktuell vorhanden. »Unser Ziel ist es nachhaltige Muschelwirtschaft zu betreiben, den Bestand der Muschelzucht im Einvernehmen mit Naturschutzverbänden und Regierung dauerhaft zu sichern und weiterhin ein Spitzenprodukt zur Zufriedenheit der Verbraucher auf den Markt zu bringen, dabei wollen wir die Sylter Miesmuschel als regionales Premiumprodukt noch weiter in den Mittelpunkt stellen«, betonte Maurus abschließend.

Nach einem Vortrag des Ministers für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt des Landes Schleswig-Holstein, Tobias Goldschmidt, zum Thema »Miesmuschelwirtschaft im Nationalpark Wattenmeer – Ökologie und Ökonomie« nahmen die Gäste die Gelegenheit wahr, den Muschelfischern vor Ort bei ihrer Arbeit zu zusehen und Sylter Miesmuscheln aus der derzeitigen Ernte zu probieren.