Man kennt Sylt? Von wegen. Fernab aller Klischees wirft die Sylter Autorin Susanne Matthiessen einen Blick hinter die Kulissen von Deutschlands beliebtester Ferieninsel. Nach ihrem Überraschungserfolg »Ozelot und Friesennerz« über ihre Kindheit und Sylts goldene 70er Jahre, widmet sie sich aktuell in dem zweiten Bestseller ihrer Jugendzeit und den 80er Jahren auf der Insel. Die goldenen Siebziger sind vorbei, und Sylt ist zu »Deutschlands Traumziel Nummer eins« aufgestiegen. Doch die Insulaner können ihren Erfolg nicht lange genießen. Es gilt, eine Jahrhundertsturmflut, die ersten Immobilienhaie und eine Umweltkatastrophe direkt vor der Haustür abzuwehren. Dann bricht auch noch die Punkerszene in das Urlaubsparadies ein und feiert lautstark den Song »Westerland« in der Fußgängerzone. Mit viel Humor und klug beobachtend, erzählt die Autorin von einer sehr deutschen Insel mit sehr deutschen Problemen und von ihrer Familie und Sylter Freunden, denen man bis heute anmerkt, dass sie von Strandräubern und Walfängern abstammen. Kuriose Anekdoten wechseln sich ab mit scharfer Kapitalismuskritik und aufrichtiger Trauer über den Verlust ihrer Heimat an der Nordsee.
Eine Lesung der Gefühle präsentieren Susanne Matthiessen und Edda Schnittgard. (Foto: Susanne Matthiessen)
Am Sonntag, den 22. Mai, um 12 Uhr, liest die Autorin im Kursaal³ aus ihrem neuen Roman »Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehen« – am Flügel begleitet von der Sylter Musikerin Edda Schnittgard. Nachdem die Buchpremiere schnell ausverkauft und so ein großer Erfolg war, wiederholen die beiden ihre unterhaltsame Matinee. »Ein Programm, bei dem sich auch die Sylter selbst mal wiederfinden können. Und das ist wörtlich gemeint«, sagt Susanne Matthiessen. »Die Premiere im März war zu 98 Prozent mit Insulanern besetzt. Wer also echte Sylter treffen möchte, der muss am Sonntag nach Wenningstedt kommen.«
Karten für 15 Euro gibt es an allen bekannten Sylter Vorverkaufsstellen und auch im Sylter Buchhandel.
