Erforschung der Einflüsse auf Küstenökosystem

Nationalpark
Schleswig-Holsteinisches
Wattenmeer

Wie wirken sich äußere Einflüsse wie etwa der Klimawandel oder eingewanderte Arten auf das Wattenmeer und die angrenzende Nordsee aus? Diese Frage steht im Zentrum eines wissenschaftlichen Projekts, das in der schleswig-holsteinischen Nationalparkverwaltung startete. »iSeal« ist Teil einer bundesweiten Forschungsmission der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) in Nord- und Ostsee namens »Schutz und nachhaltige Nutzung mariner Räume«. Deren Ziel ist es, wissenschaftlich erhobene Daten als Entscheidungshilfe für politische Schutzmaßnahmen bereitzustellen. Mit »iSeal« wollen mehrere Institutionen aus der Wattenmeerforschung unter Leitung der Nationalparkverwaltung wissenschaftliche Grundlagen für die Erhaltung der natürlichen biologischen Vielfalt des Küstenökosystems ermitteln. Was heißt das praktisch? »Erforscht werden Belastungen und Einflüsse auf Tiere, Pflanzen und einzelne Lebensräume«, erläutert Johanna Osterberg. Sie ist in der Nationalparkverwaltung für das auf drei Jahre angelegte Projekt verantwortlich und nennt nur eins der zahlreichen »iSeal«-Beispiele: In der Wattenmeerstation des Alfred-Wegener-Institutes Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in List auf Sylt, einem der Kooperationspartner, wird in mit Sediment und tierischen Wattbewohnern bestückten Tanks beobachtet, wie zum Beispiel Muscheln auf eine Erhöhung der Wassertemperatur reagieren. Wachsen sie? Und wenn ja, welche Folgen hat das für andere Organismen – und damit letztlich für das gesamte Nahrungsnetz?

An der Wattenmeerstation des AWI in List auf Sylt sind die Mesokosmen zu sehen. (Foto: Esther Horvath/AW

Bei allen Analysen immer im Blick haben die Beteiligten den sogenannten guten ökologischen Umweltzustand, den die Europäische Union (EU) als verbindliches Ziel für die Meere festgelegt hat. »Unsere wissenschaftlichen Daten und die unserer Partner werden hier analysiert, um daraus Instrumente für die Prüfung dieses guten Zustands zu entwickeln«, ergänzt die Projektleiterin in der Nationalparkverwaltung Ulrike Schückel; diese Instrumente könnten dann als Grundlage für naturschutzrechtliche Entscheidungen, in nationale, trilaterale und internationale Arbeits- und Expertengruppen übertragen werden, so die Biologin: »Die Fäden dafür laufen bei uns zusammen.«

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