Roma e Tosca

Weihnachten 2021

Letztens recherchierte ich berühmte erste Sätze von ebenso berühmten Büchern. Ihr könnt ja mal raten von wem sie stammen: 1. »Am Rand der kleinen, kleinen Stadt lag ein alter verwahrloster Garten. In dem Garten stand ein altes Haus, und in dem Haus wohnte ….«. 2. »Alle Kinder, bis auf einen, werden erwachsen.« 3. »Nennt mich Ismael.« 4. »Er war ein alter Mann und er fischte allein in einem Boot im Golfstrom, und seit vierundachtzig Tagen hatte er keinen Fisch gefangen.« 5. »Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde…«
Der letzte Anfang mit seiner dazugehörigen Geschichte ist der schönste, und ich werde bis heute nicht müde, ihn mir wenigstens einmal im Jahr leise vorzusprechen. Sofort entstehen Bilder von Schäfern und Tieren, einer Krippe mit einem Baby darin und den Eltern in dem Stall. Ich sehe dazu die Sterne am Himmel und eine Landschaft im fahlen Licht des Mondes. Wir hier auf der Insel haben doch die schönste Kulisse, um sich diese Szenerie vorzustellen, während wir am frühen Abend entlang der Heide gehen mit dem Blick über das Watt.
Und dann kehren wir zurück in die gute warme Stube unter dem Reetdach mit dem Tannenbaum und den bunten Kugeln. Genauso haben wir es bei

Roma e Toska in dem alten Kapitänshaus (1689) gemacht. An den grünen Zweigen hängen glitzernde Kugeln mit Botschaften, beschrieben von der Kalligrafin Jeannine Platz aus Hamburg. Mein Lieblingsspruch stammt auch aus der Bibel: Gott fragte Hiob, ob er so weise wäre, die Wolken zu zählen (war er nicht) und dann fügte er noch hinzu: »Knüpfst Du die Bänder es Siebengestirn oder löst Du die Fesseln des Orion?« Wieder ein Rätsel mit so einem fabulösen Klang. Gemeint sind die Plejaden, die man manchmal mit bloßem Auge am Himmel sehen kann. Aber was mag er sonst gemeint haben? Machen wir doch ein Gespräch daraus für das Abendessen bei Kerzenschein und gutem Wein.
Ihr seht, ich bin ein wenig poetisch unterwegs. In diesen Zeiten darf das Shoppen zur Nebensache werden, sich verwandeln zu einem Genuss, um sich etwas Besonderes zu leisten, ein Lieblingsstück, das einen begleitet und nicht unnötig den Kleiderschrank verstopft. Es sollte etwas sein, das nachhaltig ist, bei dem man noch die Handschrift erkennt, die Sorgfalt zum Detail und den Mut, den eigenen Trends zu folgen.
Roma e Toska lädt ein mit Kerzen, Musik, Kunst, Kleinantiquitäten, Schuhen, Accessoires und Mode sowie all den Erzählungen, die dazugehören. Allen Lesern Frohe Weihnachten!

Birgit Gräfin Tyszkiewicz