Küstenschutz auf Sylt

Mit den diesjährigen Sandaufspülungen an Sylts Westseite ist die Insel für den Winter gerüstet. (Foto: Martens/LKN)

Die Insel ist für den Winter gerüstet

Die Sandaufspülungen vor Sylt stellten neben der Deichverstärkung Hauke-Haien-Koog, der Verstärkung der Ufermauer Westerland und der Verstärkung des Außentiefs Wendtorf auch in diesem Jahr einen Schwerpunkt des Küstenschutzes in Schleswig-Holstein dar. Zwischen Anfang Mai und Mitte Oktober wurden rund 2,45 Millionen Kubikmeter Sand an der Westküste von Sylt verbracht. Rund 1,2 Millionen Kubikmeter verteilten sich auf drei Abschnitte in Hörnum (Bunker Hill, Niweterkül, Hauptstrand), in List und im Bereich des Übergangs von Westerland nach Wenningstedt. Weitere rund 1,25 Millionen Kubikmeter wurden in den Vorstrand von Westerland und Hörnum als Riffaufspülung zur Stabilisierung des Küstenvorfelds eingebracht. Die Kosten der diesjährigen Sandaufspülung belaufen sich auf ca. 13,8 Millionen Euro. Wegen der hohen Wellenenergie vor Sylt bilden die flexiblen Strandaufspülungen die effektivste Schutzmaßnahme. Eine Optimierung ist nur in Form der Verlagerung und Ergänzung von Sandaufspülungen in den Vorstrand möglich. Sie stellen eine kostengünstigere Alternative dar und gewährleisten eine effizientere und natürlichere Umverteilung des Sandes im System. Die Strandaufspülungen können so jedoch nicht gänzlich ersetzt werden, da diese zum Aufbau der Vordünen als Sandreserve für extremere Sturmfluten erforderlich sind. Jeweils im Frühjahr, nach Abklingen der Winterstürme, werden Aufspülorte und -mengen nach detaillierter Vermessung durch den Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) einvernehmlich mit den Vertreterinnen und Vertretern der Inselgemeinden und dem Landschaftszweckverband Sylt festgelegt. Seit 1972 wurden so zum Schutz der Insel Sylt rund 57 Millionen Kubikmeter Sand mit Kosten in Höhe von rund 262 Millionen Euro vorgespült.