Roma e Toska

FASHION MATTERS –
Mode ist keine Nebensache

Mode gilt für die meisten als die schönste Nebensache der Welt. Beidem würde ich resolut widersprechen, und schon sind wir mittendrin in einer lebhaften Diskussion, in der es um unsere Persönlichkeiten geht, um unser Statement zu unserer Gesellschaft und schlussendlich um die Frage, wer wir sind und was wir sein wollen. Das ist nicht immer »schön« und keineswegs »nebensächlich«.
Schon lange tragen wir keine Klamotten, nur um nicht nackt zu sein, trotzdem umhüllen sie uns, sollen wärmen, vor Nässe und Wind schützen. Bekleidung hat eine Funktion, wir sprechen noch nicht von Mode, die kommt danach, wird genauso elementar, ob wir wollen oder nicht. Auch die Verweigerung ist ein Ausdruck von »Mode«. Wir folgen den Trends, wir scannen uns mit dem ersten Blick und identifizieren uns über modische Statussymbole. Jedoch nicht erst seit Corona gibt es ein deutliches Umdenken, Saisonen lösen sich auf, Trends werden von den großen Couturiers umgedeutet zu Stil, es geht um die Handschrift des Designers und die Haltung der TrägerInnen. Und schon lange erkennt man die wirklich Reichen nicht mehr an ihrer Kleidung und vordergründigem »Bling Bling«.

Was für eine Freiheit steckt darin, wir können zu unseren eigenen Stylistinnen werden, neue Kombinationen wagen, Altes mit Neuem verbinden und ausprobieren, was uns wirklich gefällt und zu uns passt.
Gerne bin ich in meinen beiden Geschäften in Kampen auf Sylt und ganz neu in der Poolstrasse 30 in Hamburg-Neustadt. Beide Orte sind mein »Zuhause« mit Kunst, Antiquitäten, vielen außergewöhnlichen Accessoires und Lifestyle-Objekten. Die Kundinnen, die zu mir kommen sind oftmals sehr besondere Frauen, erfolgreiche Frauen, anspruchsvoll, echte Persönlichkeiten. Es ergibt sich ein Austausch, ein Miteinander und wie von selbst entsteht ein Dialog, der über das Wort »Style-Beratung« hinausgeht. Das Richtige ist gefunden, wenn es aussieht, als würde die Käuferin es schon besitzen. Meine Entwürfe und Modelle verändern sich plötzlich mit der Trägerin, werden von ihr neu interpretiert, erhalten eine veränderte Energie, beginnen an ihr zu strahlen. Wer kann da noch von »Nebensache« sprechen, es ist eine Bereicherung. Das sind für mich als Designerin die schönsten Momente, die kein Online-Shopping ersetzen kann.

»Was ist Eleganz anderes als das Vergessen, was man trägt.« Yves Saint Laurent

Roma e Toska fertigt im Erzgebirge, die meisten der Schneiderinnen kenne ich persönlich, sie nähen gern an meinen Kollektionen. Die Stoffe werden exklusiv in Italien und Frankreich produziert, die Themen-Drucke entwickele ich zusammen mit Aldo, der in der Nähe des Comer Sees lebt und arbeitet. Ohne ihn gäbe es keine »Medusen«, kein »Kopernikus« und kein »Ruwenzori«.
In diesem Sommer sind es zwei Kollektionen, die um das Thema »Natur« Kreisen: Ernst Haeckel, der Wissenschaftler, Künstler und Philosoph des 19. Jahrhunderts, der als erster die Quallen und Einzeller erforschte und mit seinen »Kunstformen der Natur« den Jugendstil beeinflusste. Und dann »Ruwenzori«, mit Fotografien aus Uganda, die das Mystische der Natur zeigen.
Meine Mode stelle ich in den Kontext von Kunst, Design und schönen Dingen, die nicht strategisch einen Markt bedienen, sondern etwas Außergewöhnliches darstellen. So etwas schafft eine ganz eigene Atmosphäre. Sich umgeben, mit dem, was man liebt. Es gibt davon viel zu sehen in dem Kapitänshaus von 1690, meinem Roma e Toska Flagship-Store.
Im neuen Instagram-Account: Countess_Bridget, kombiniere ich meine Gedanken mit Bildern, eigenwillig auf meine Art. Es geht nicht um die Oberfläche von Mode, sondern um ihre Komplexität. Follow me! Freue mich auf Eure und Ihre Besuche.
Birgit Gräfin Tyszkiewicz