Modernisierung der Abwasserentsorgung in List

Die umfangreichen Arbeiten der Energieversorgung Sylt (EVS) zur Erweiterung der Abwasserentsorgung in List verlaufen planmäßig. Der zweite von vier Bauabschnitten wird dieser Tage beendet. Inzwischen ist auch die zeitweise gesperrte Möwenbergstraße für den Autoverkehr wieder freigegeben.

Verlegung der Abwasserrohrleitungen 

In der Gemeinde List wird einiges auf den Weg gebracht. »Mit dieser Entwicklung müssen auch die Ver- und Entsorgungsanlagen Schritt halten, um den daraus erwachsenden Anforderungen gerecht zu werden«, unterstreicht Karl Dettmar, Technischer Leiter der EVS. Für das mehrere Bereiche umfassende Ausbauprojekt wurde von der EVS bereits 2017 ein detaillierter Masterplan erstellt, der mehrere Bauabschnitte und Teilobjekte vorsieht. Als künftiger Bedarf wurde ein Abwasseranfall von etwa 2000 Kubikmeter an Spitzenlasttagen errechnet. Um dies zu bewältigen, erfolgt derzeit der Umbau des ehemaligen Klärwerks zum neuen Hauptpumpwerk für List mit entsprechendem Speichervolumen. In diesem Zusammenhang wird nun ein großer Teil der Abwasser-Transportleitungen und Pumpwerke in List erneuert, die dem neuen Hauptpumpwerk das Abwasser zuleiten. Von dort aus wird es, wie bisher über eine ca. 20 Kilometer lange Transportleitung dem Zentralklärwerk in Westerland zugeführt und dann fachgerecht gereinigt. Im Frischwassertal wurde ein neues Pumpwerk gebaut und neue Ver- und Entsorgungsleitungen in der Listlandstraße, Werner Schöne Straße und Frischwassertal für die dortigen Neubauten erweitert. Das Pumpwerk »Offiziersheim« wird stillgelegt. Weiterhin wird in das in die Jahre gekommene Pumpwerk Am Brünk durch einen Neubau nach neustem Stand der Technik in unmittelbarer Nähe ersetzt. Modernste Technik kommt bei der Verlegung der Abwasserrohrleitungen zum Einsatz: Eine Horizontal-Bohrgerät erstellt in mehreren Arbeitsgängen einen Bohrkanal in ca. drei Meter Tiefe und zieht dann die Rohre von einer Baugrube bis zu 350 Meter zur nächsten in den Bohrkanal ein, so dass keine durchgehende offenen Bauweise erforderlich ist.

Ende August ist der nächste Bauabschnitt abgeschlossen, im Februar steht der letzte auf dem Plan. Insgesamt investiert die EVS stolze 13 Millionen Euro in die Lister Abwasserentsorgung, davon allein sechs Millionen Euro für den Umbau des Klärwerks.

Die EVS bittet um Verständnis, dass es zu vorübergehenden Einschränkungen kommt.