Vortragsreihe Freundeskreis Sölring Museen

Der Sylter Weg zur
Volksstimmung 1920

Keitum. Am Freitag, den 13. März, lädt der Freundeskreis Sölring Museen zu seinem ersten Vortrag der Reihe 2020 in das Sylt Museum ein. Der Heimatforscher Albert Panten beschäftigt sich in seinem Vortrag mit der Volksabstimmung, die vor hundert Jahren der Staatsgrenze zwischen Dänemark und Deutschland einen neuer Verlauf gab. Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg legte der Friedensvertrag von Versailles auf Drängen Dänemarks eine Teilung des ehemaligen Herzogtums Schleswigs auf Grund durchzuführender Volksabstimmungen fest.

Ein Abstimmungsplakat von insgesamt zehn, die der Ausschuss
für das Herzogtum Schleswig 1920 herausgab. 
 (Foto: Sölring Museen)

 

Dieses war auf Grund des Krieges von 1864 und seinen Folgen dem Königreich Preußen einverleibt worden und gehörte daher seit 1871 zum Deutschen Reich. Im erstrittenen Gebiet existierten damals zwei verschiedene Gemeinschaften, die Deutsch- bzw. die Dänischgesinnten, durchaus auch regional gemischt. Diese nationalen Gegensätze konnten nicht ausgeglichen werden. Als Resultat kam es zu zwei Volksabstimmungen, differenziert nach Sprachkriterien. Der überwiegend dänischsprachige Nordteil stimmte für Dänemark, während der überwiegend nicht-dänisch sprechende Südteil für Deutschland stimmte. Auf beiden Seiten blieben Minderheiten erhalten. In den jeweils vorher veranstalteten Wahlversammlungen kam es mancher Orts zu Vorgängen, die oft verbale Attacken und in Einzelfällen handgreifliche Ereignisse aufwiesen. Die friesischsprachigen Gebiete waren hiervon nicht ausgeschlossen, wenn auch mehr kulturelle und historische Traditionen die Parteinahme bedingten. Der Weg der Sylter zur Abstimmung am 14. März 1920 war von Emotionen und alten Feindschaften begleitet.