»Der Schimmelreiter«

Sonderausstellung im Sylt Museum

Die Novelle »Der Schimmelreiter« prägt bis heute Generationen. Die Erzählung des Dorfschullehrers, der die Geschichte des Hauke Haien vorträgt und Einblicke in die Gefahren der Küstenbewohner gibt, wirkt fast zeitlos und übt einen besonderen Reiz auf die Leser aus. Dabei spielt der »Blanke Hans«, der in dieser Geschichte das Schicksal des Deichgrafen auf tragische Weise bestimmt, eine entscheidende Rolle. 1888 vollendete der Schriftsteller Theodor Storm (1817-1888) sein Werk. Seitdem haben sich zahlreiche Künstler damit beschäftigt. Das Sylt Museum in Keitum zeigt bis zum 15. Mai die Ausstellung »Der Schimmelreiter. Theodor Storms Novelle in der Kunst« mit Arbeiten von Alexander Eckener und Otto Beckmann.

Die Sonderausstellung zeigt detailreiche Arbeiten der Künstler Alexander Eckener und Otto Beckmann, die Theodor Storms Novelle thematisieren. (Foto: Sylt Museum)

Der in Flensburg geborene Alexander Eckener (1879-1944) veröffentlichte 1939 eine Radierfolge, die die Geschichte des Schimmelreiters ins Bild setzt. Eindrucksvoll radierte Eckener die Geschichte in 59 einzelne Blätter und setzt dabei seine eigenen Schwerpunkte. Übergeordnet wird der Deichgraf mit seinem progressiven Ansatz des modernen Deichbaus sowie seiner Liebe zu Elke Folkerts thematisiert. Diese Handlungen werden in die sozialen Spannungsverhältnisse vor Ort und die typisch nordfriesische Landschaft und Baukultur eingerahmt. Auch der Grafiker und Maler Otto Beckmann (1945) ließ sich von der Erzählung des Deichgrafen Hauke Haien inspirieren und schuf mit der Ätztechnik eine Illustrationsfolge. Dabei setzt Beckmann in seinen wenigen Blättern den Fokus auf die Schlüsselmomente, die die Emotionen und die zwischenmenschlichen Stellen der Novelle so bedeutsam machen. »Wut«, »Verweigerung«, »Wettkampf« und »Betrachtung« sind die Titel, der vier Blätter, die aus dieser Folge in der Ausstellung zu sehen sind.

Die gezeigten Arbeiten stammen aus der Sammlung des Nordfriesland Museums Nissenhaus in Husum und der Theodor-Storm-Gesellschaft in Husum.