Zehn Jahre »Gesucht-Gefunden Sylt«

Sylter Facebook-Gruppe feiert Jubiläum:
2. Dezember 2011 – 2. Dezember 2021

»GGS, das steht für Gemeinschaft, für gegenseitige Hilfe, für Einsatz ohne Eitelkeiten und für Solidarität. Aber auch für Tränen, vor Rührung genauso wie vor Lachen, und vor allem steht GGS irgendwie auch für den Glauben an das Gute in dieser Welt«, erklärt Björn Nielsen, der die Facebook-Gruppe am 2. Dezember 2011 gegründet hat. »Beieinander – Miteinander – Füreinander« ist der erste Leitsatz der Gruppe. »Wir sehen uns als sechste und größte ›Gemeinde‹ der Insel, als einzige ›Onlinegemeinde‹, in der alle Sylter an einem Strang ziehen, frei von politischem Hickhack und Schubladendenken. Einer unserer größten Wünsche ist, dass wir hoffentlich genau das eines Tages auch im realen politischen Inselleben erleben können«, sagt er. Der zweite Leitspruch »Die Schwachen gehören in die Mitte unserer Gruppe und nicht an deren Rand!« wird bei GGS auch exakt so gelebt, was alle Mitglieder oft eindrucksvoll bewiesen haben. Wenn jemand aus der Sylter Mitte in Not geriet, stand die Gruppe parat, immer konnte man gemeinsam Hilfe leisten. 

Markus Gieppner, Anke Nielsen, Uwe Schmale, Conny Timm, Achim Krause, Heike Kulk, Mariam Witt de Albuquerque und Björn Nielsen sind das Team hinter »Gesucht-Gefunden Sylt«.

Nun feierte die Gruppe Jubiläum und kann auf Beachtliches zurückblicken. Zehn Jahre GGS – das steht für über 12.000 Mitglieder auf dieser so kleinen Insel, seit 2015 für einen gemeinnützigen Verein, rund 300.000 Euro, die die Gruppe von den zahlreichen Mitgliedern erhalten hat und an Sylter Vereine und Familien in Not auszahlen durfte, für elf Administratoren über all die Jahre, von denen acht aktuell im Amt sind und auch den Förderverein betreiben. Im vergangenen Jahrzehnt sind bei den Administratoren circa 10.000 Arbeitsstunden mit der Verwaltung der Gruppe, Besprechungen, Versammlungen, Vorbereitung von Aktionen, aktiven Hilfeleistungen, Pflege der Homepage, Pressearbeit und Kommunikation mit Mitgliedern zusammengekommen. Aber auch viele Aktionen und Events, wie beispielsweise neun Spendenbowlings, vier Kartoffelfeste, drei Glühweinbudeneinsätze in der Friedrichstraße gemeinsam mit dem Round-Table, die Typisierungsaktion für Berat, das Blaulichttreffen nach Sturm »Christian«, das Grillfest an der Oase mit den Bewohnern der Lebenshilfe, die Krabbenaktion mit Käpt’n André Claußen und der »Andrea«, eine komplette Wohnungssanierung für eine junge Sylter Mutter mit Kind, die Kandidaten-Vorstellungsrunden mit Fragen zur Bürgermeisterwahl, die Organisation einer riesengroßen GGS-Geburtstagsparty mit 350 Gästen, die auf 2022 verschoben wurde, und vieles mehr sind dem Verdienst von »Gesucht-Gefunden Sylt« zu zuschreiben. 

Große Meilensteine der GGS-Historie, aber auch Kleinigkeiten, bewegen Vieles und die Administratoren. Mal finden Mitglieder bei GGS neue Jobs, mal ein neues Zuhause, mal die alte Freundin. Fahrräder tauchen wieder auf, Geklautes kommt wieder heim, vermisste Tiere finden zurück zu ihren Besitzern, Riesiges und Kleines wird großherzig verschenkt und so der Müllberg reduziert. »Manchmal lassen wir Werbung zu, nach strenger Prüfung und nur, wenn der Förderverein oder eine andere gemeinnützige Einrichtung etwas Gutes davon hat, manchmal profitierten alle Gruppenmitglieder sogar direkt von exklusiven Preisvorteilen. Und natürlich wird auch viel mit, über und auf GGS gelacht«, so Nielsen weiter. 

Über die Jahre wurde gemeinsam eine Art GGS-Benimm-Bibel erarbeitet. Oberste Prämisse ist, dass weder Firmen noch Privatpersonen durch diese Gruppe zu Schaden kommen. Anprangern, Anschwärzen und Verleumden gibt es nicht, genauso wenig wie Streit, Hetze, Leerdenken und Fake-News. Die Admins bemühen sich immer, GGS so zu führen, dass sich jeder gut aufgehoben fühlt. Jede Nachricht oder E-Mail wird zeitnah beantwortet. Darüber hinaus wird versucht, Themen mit Streitpotential aus der Gruppe herauszuhalten, ohne dabei die Rosa-Brille auf- oder den Weichspüler einzusetzen. Vielmehr möchten die Admins mit GGS bei Facebook Raum bieten, der sonst so rar geworden ist: Raum, in dem man sozial, engagiert, freundlich, respektvoll, lustig und sehr fürsorglich miteinander umgeht. 

»Wir danken unseren Mitgliedern und Unterstützern herzlich für die Treue zur Gruppe und uns. Wir danken für die ständige Unterstützung, wann immer wir darum bitten. Wir danken für den tollen und friedlichen Umgang miteinander in den vergangenen zehn Jahren und bitten alle, das auch in Zukunft so beizubehalten«, sagt Björn Nielsen im Namen seiner Admin-Kollegen.