Ausstellung »Bernd Berner. Ursprung Farbe«

VAN HAM Art Estate

Bis zum 30. April 2022 ist VAN HAM Art Estate mit der Ausstellung »Bernd Berner. Ursprung Farbe« zu Gast im Benen-Diken-Hof in Keitum. Das Kölner Unternehmen betreut den Nachlass des Malers und Grafikers Bernd Berner, der zu den bedeutenden Vertretern der abstrakten Malerei der deutschen Nachkriegsmoderne zählt. Berühmt geworden ist der gebürtige Hamburger durch seine ausdrucksstarken monochromen und meditativen »Flächenräume« aus den 1950er bis 2000er Jahren. 

Bernd Berner, »Flächenraum-Störung«, 1996, Öl und Acryl auf Leinwand, 110 x 90 cm

1930 geboren zieht Berner nach der Ausbildung zum Lithografen von 1949 bis 1951 nach Stuttgart und nimmt Kontakt zu Willi Baumeister auf. Dessen Kunst, wie auch die von Fernand Léger, prägen seine autodidaktische Auseinandersetzung mit der Malerei. 1957 arbeitet er an ersten skripturalen Verdichtungen. Im Jahr darauf erhält er den Kunstpreis der Jugend Stuttgarts. Ab 1960 stellt er seine Werke im europäischen In- und Ausland sowie in den USA aus. Zu dieser Zeit beginnt er schließlich mit seiner Flächenmalerei. Daneben schafft er ab 1963 auch ein umfangreiches druckgrafisches Œuvre (Lithografien, Serigrafien, Radierungen). Gemeinsam mit Klaus Jürgen-Fischer, Eduard Micus, Erwin Bechtold und Rolf-Gunter Dienst gründet er die Gruppe SYN. Von 1971 bis 1994 lehrt er als Professor für Malerei an der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim. Bernd Berner stirbt 2002 in Stuttgart.

Die Ausstellung im Galeriegang des Hotels Benen-Diken-Hof umfasst 40 Gemälde aus den 1990ern und 2000er Jahren des Malers. In seinem Werk setzt sich Bernd Berner intensiv mit den Themen Fläche – Farbe – Raum auseinander und entwickelt in seinen monochrom scheinenden Farbräumen äußerst reduzierte Ausdrucksmittel: Durch nuancierte und differenzierte Überlagerung und Verdichtung der »Flächenräume«, die er mit Spuren und Störungen akzentuiert, erzielt er eine pulsierende Wirkung. Der Gestus der »Flächenräume«, deren kräftig leuchtende bis hin zu pastelligen Farbtöne eine lebendige Atmosphäre erzielen, erscheint offen und expressiv. In seiner linearen Farbschrift »verwebt« er die Malschichten zu einem Ganzen, das er mit Farbtropfen akzentuiert. Auf diese Weise hebt er die Flächigkeit des Bildes auf und verleiht ihm eine räumliche Tiefe.