ENDLOS SOMMERN

Ein Buch, zwei Kollektionen,
das Meer, der Strand, die Freunde

Wie lange dauert ein Urlaub oder besser: Wie lange sollte er dauern? Manche empfinden ihr ganzes Leben als »Urlaub« – keine Idealvorstellung für mich, ich brauche die Spannung, das Auf-und-Ab, den Wechsel der Standorte! Eine Städtereise umfasst meist nur ein paar Tage, aber ein Sommerurlaub am Meer, das ist etwas ganz anderes. Wer hier nur eine Woche bleibt, für den ist es wie einmal den Zeh ins Meer tauchen, ankommen, runterfahren und kurz verweilen. Die Stunden verfliegen, und plötzlich ist für viele ein ganzer Monat vorbei. Die einen kommen, die anderen gehen. Man könnte an Monsieur Hulot und seine Ferien denken (1953). Es gibt den herrlichen Begriff, das »Sommern«, übertragbar auf unser Inseldasein. Das Wort entstand in den 50er Jahren in den Hamptons (USA) von Literaten, die dort im Juni ihr leeres Blatt Papier aufs Pult legten, den Blick über das Meer genossen und dann den ganzen Sommer lang an ihren neuen Büchern schrieben … bis in den September. John Steinbeck, T.S. Elliot, Tom Wolfe, Kurt Vonnegut und mein geliebter Truman Capote (»Summer Crossing«). Ein Tisch, ein Fenster und ein Zimmer bereit für die Gedanken – so könnte es gehen.

Das alte Kapitänshaus von 1690, mein Roma e Toska Flagship-Store, ist meine kleine Welt, in der ich »sommere«, der Kaffee neben dem Computer, der schlafende Hund hinter mir … Wie lange bin ich nun schon auf der Insel? Mit kleinen Unterbrechungen seit vielen Wochen, noch zwei bis drei könnten folgen. Das Buch ist geschrieben, es sucht noch den Verleger, dann gibt es die morgendlichen Blog-Beiträge über Mode (natürlich), über Lifestyle (gehört dazu) und über alles Sonstige, was mich so umtreibt. Ich kultiviere das »Sommern«, allein und mit all den Kundinnen und Freunden, die kommen und gehen für ihr eigenes »Sommern«.
Mit der Kunsthistorikerin Dr. Karen Michels sitze ich am Strand, gemeinsam überlegen wir die Themen für den Frühherbst. Es beginnt mit »Joseph Beuys und seiner Weste« am 28. September in der Poolstrasse 30 in Hamburg für ein Gespräch am Morgen und ein Talk after Work. Davor werden wir dort offiziell unsere neue Adresse für Art, Fashion and Lifestyle eröffnen. SYLT life LeserInnen sind herzlich eingeladen für den 16. und 18. September. Voranmeldung unter E-Mail an info@romaetoska.de
Aber zurück zur Mode: In diesem Sommer sind es zwei Kollektionen, die um das Thema »Natur« kreisen: Ernst Haeckel, der Wissenschaftler, Künstler und Philosoph des 19. Jahrhunderts, der als erster die Quallen und Einzeller erforschte und mit seinen »Kunstformen der Natur« den Jugendstil beeinflusste. Und dann »Ruwenzori«, mit Fotografien aus Uganda, die das Mystische der Natur zeigen.
Rundherum stehen und hängen Kunst, Design und all die schönen Dinge, die nicht strategisch einen Markt bedienen, sondern etwas Außergewöhnliches darstellen. So etwas schafft eine ganz eigene Atmosphäre. Sich umgeben, mit dem, was man liebt. Es gibt davon viel zu sehen bei Roma e Toska gegenüber dem Dorfkrug in Kampen.
Auf dem neuen Instagram-Account: Countess_Bridget, kombiniere ich meine Gedanken mit Bildern, eigenwillig auf meine Art. Es geht nicht um die Oberfläche von Mode, sondern um ihre Komplexität. Es ist mein Mittel, mich auszudrücken in dieser Welt. Follow me! Freue mich auf Eure und Ihre Besuche.
Birgit Gräfin Tyszkiewicz