galerie w zu Gast in Keitum

Moderne Kunst unter Reet –
Pop-up als neues Format auf Sylt

Zeitgenössische Kunst und Sylt – das ist eine neue Mischung, die Gäste und Einheimische begeistert. Seit drei Wochen zeigt die galerie w Werke von 17 jungen Künstlern in der Keitumer Bahnhofstraße 4. Die Galeristin Silke Wulf mit Stammsitz in Osnabrück hat die Pop-up-Ausstellung organisiert. Mit großer Leidenschaft präsentiert sie bis zum 9. August Malerei, Fotografie und Skulptur. Inselweit ist das Projekt einmalig. Die Menschen reagieren so begeistert auf das neuartige Format, dass Silke Wulf beschlossen hat, im nächsten Jahr wieder auf die Insel zu kommen: Mit einen anderen Format zeitgenössischer Kunst, großer Leidenschaft und ganz viel Gesprächsstoff über Kunst im Gepäck.

Galeristin Silke Wulf freut sich über die große Resonanz auf Sylt.

Noch bis Sonntag ist die diesjährige Präsentation zu entdecken. Darunter zum Beispiel Arbeiten von Christoph Bouet, der in der Tradition der Impressionisten unter freiem Himmel pastose Landschaftsdarstellungen fertigt. Anlässlich der Pop-up-Ausstellung ist der Künstler auf die Insel gereist, um in den Dünen zu arbeiten. Dabei sind drei Werke entstanden, die den Zauber der Insel, die hiesigen Licht- und Windverhältnisse auf die Leinwand bannen. Dem Menschenbild hat sich Sebastian Osterhaus verschrieben, der in der Ausstellung mit Arbeiten vertreten ist, in denen er eine regelrechte Beseelung des Porträts vornimmt. In den Räumen unter Reet zeigt die galerie w zudem Leinwände von Lennart Grau, der mit einem fließenden Zusammenspiel von intensiven Farben klassische Bildthemen in eine neue, kritische Bildsprache überführt. Dabei entstehen Stillleben und Menschenbilder, die in Anlehnung an die Tradition zutiefst vertraut erscheinen, aber doch eine neue Bildsprache entwickeln. Die Malerin Gisela Krohn arbeitet mit einem lasierenden Farbauftrag, wenn sie sich auf der Leinwand mit der unberührten Natur beschäftigt. Reflexionen von Wasser und Licht inszeniert sie in großformatigen Arbeiten zu Landschaftskompositionen, die den Betrachter in den Bann ziehen. Als Fotografin ist Anka Manshusen hier zu entdecken. Bei ihr werden Blumen und Sträucher überlebensgroß. In den Arbeiten ist zu entdecken, was sich unter dem Sichtbaren verbirgt. In der Ausstellung treffen Besucher zudem auf Skulpturen mehrerer Künstler. So fertigt die Koreanerin Sun-Rae-Kim Figuren aus Reispapier, Pappmaschee und Strohhalmen, Thorsten Brinkmann arrangiert seine Arbeiten aus ausgedienten Materialien, die oftmals wie aus längst vergangenen Epochen wirken.