Die Handschrift von Roma e Toska

Was ist Trend?

Was wäre die Mode ohne den Begriff »Trend«? Er gehört zu ihr, wie das Wort »Saison«, wie »Sommer und Winter«. Was bedeutet das jedoch in diesen Zeiten? Reicht es noch zu sagen: Orange ist Trend oder »Just Red«, wie das Rot gerade genannt wird, ein leuchtendes Rot, eines das Optimismus versprühen soll, da ahnten die Trend-Forscher noch nichts von Coronavirus und Pandemie.

Zum Trend gehört, dass wir lange Tütüs tragen und diese mit Turnschuhen kombinieren, dass es weite Shorts gibt und immer noch zerrissene Jeans. Aber dann verliert sich der Begriff auch schon, denn alles ist auf den Kopf gestellt in diesen Monaten. Die Welt der Mode sucht nach Deutungen und neuen Wegen, dem Trend hinter dem Trend. Was bringt die Zukunft, wenn die High Society nicht mehr First Row in den Fashion Shows sitzt, weil es diese gar nicht mehr gibt? Wie schaffen wir eine veränderte Lust am Kaufen, wenn wir die Kleiderschränke doch gerade als »zu voll« empfinden. »I shop so I am«, heißt eine Arbeit der amerikanischen Konzept-Künstlerin Jenny Holzer. Darf das sein?

Zurück zum Ausgangspunkt, was ist »Trend« in diesen neuen Zeiten?

Nachhaltig denken! Gewiss, es ist einer der wichtigen Begriffe, verantwortungsvoll produzieren, anständige Löhne zahlen. Roma e Toska fertigt im Erzgebirge. Ressourcen schonen, den Begriff des Recyclings auch in den High-Fashion-Bereich integrieren. Die Stoffe des Hamburger Luxuslabels stammen von den besten Textildesignern aus Italien und Frankreich und werden dort gewebt, gestrickt, bedruckt. Es sind lange Beziehungen, die sich mit großem Vertrauen und Respekt aufgebaut haben: Federico, Antonio, Aldo, Adele … sie kommen alle aus der Lombardei und machen gerade schwere Zeiten durch. Stephanie aus dem Elsaß, vielleicht eine der Begabtesten unter allen mit ihrem außergewöhnlichen Farb- und Garnkombinationen, hat den pinken Bouclé-Wollstoffs entworfen, der für die aktuellen Röcke und Blazer verwendet wurde. Hinter allem stehen Menschen mit großen Begabungen, die ihre Arbeit lieben.

Über die Welt nachdenken. Eine Vision besitzen. Das sind ebenfalls zwei wichtige Begriffe, die zum neuen Trend gehören. Maria Gracia Chiuri von Dior besinnt sich auf ihre italienischen Wurzeln und den »Mythe de Dior«. Birgit Gräfin Tyszkiewicz, Designerin von Roma e Toska, umschreibt mit ihren Geschichten ihre Idee von Zeitgeist: Das »Heliozentrische Weltbild des Kopernikus« oder die »Medusen« des Ernst Haeckel. »Wie kann Mode von seiner traurigen Rolle als zweitgrößter Umweltsünder wieder zu einem Kulturgut werden, das uns wichtig ist?« Wir liefern täglich ein Statement über uns, indem wir tragen, was wir tragen. Gehen wir damit bewusster um, lassen wir uns wieder begeistern und entwickeln wir eine neue Lust, unsere Persönlichkeit zu unterstreichen.

»Stil« wird der neue Trend. Wer Stil besitzt, hat ein Gefühl für sich selbst entwickelt. Wir endschleunigen unsere Zeit und definieren »Shopping« wieder neu, indem wir schlendern, das Auge wandern lassen und auf die Suche gehen nach Lieblingsstücken, die uns bereichern und begleiten. Einer der richtigen Orte dafür ist das Kapitänshaus in Kampen, der Concept-Store von Roma e Toska.