Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Sylter Konzertveranstalter
Peter Kötting im Interview

In den vergangenen Jahren präsentierte der Sylter Konzertveranstalter Peter Kötting (PK Events) fantastische Events im Sommer, die nicht nur den Urlaub vieler Gäste verschönerten, sondern auch die Zeit der Sylter. Auch 2020 hatte er großes geplant: Open-Air-Konzerte auf dem Flughafen und Indoor-Veranstaltungen – von Comedy über Poetry-Slam und Konzerten bis hin zu einer 90er  Partynacht. Mit SYLT life spricht Peter Kötting über den aktuellen Stand und gibt einen Ausblick auf 2021.

Wie steht es um deine Veranstaltungen auf der Insel?

Die Indoor-Veranstaltungen wie beispielsweise Martin Rütter, Vicky    Leandros oder Julia Engelmann habe ich noch nicht verlegt. Man überlegt sich natürlich Alternativen. Aber die Anfragen, ob es Möglichkeiten gibt, die Events mit weniger Besuchern stattfinden zu lassen, wurden abgelehnt. Nach Pfingsten werde ich diese Veranstaltungen gezwungenermaßen auf das nächste Jahr verlegen. Nun suche ich nach und nach neue Termine. Hier bin ich darauf angewiesen, dass die Räumlichkeiten für eine solche Veranstaltung auch zur Verfügung stehen. Aber da bin ich in sehr guter Abstimmung mit dem Insel Sylt Tourismus-Service (ISTS). Und die Open-Air-Konzerte, die für August geplant waren, finden 2021 statt.

Kommen die gleichen Künstler?

Bei den Indoor-Events wird es so sein, dass Paul Panzer, Martin Rütter, Julia Engelmann und Vicky Leandros  kommen. Die Termine werden wieder im Sommer liegen, weil ja dann Hauptsaison ist, die meisten Gäste in den Urlaub fahren und zu uns auf die Insel reisen. Genau deshalb sind die Veranstaltungen für diesem Zeitraum angedacht.

Und bei den Open-Air-Konzerten auf dem Flughafengelände?

Hier ist die Zielsetzung und mein Plan, dass die Künstler, die aufgetreten wären, Tim Bendzko, Alle Farben und Gestört aber GeiL, auch nächstes Jahr auf Sylt auftreten. Auf dem Flughafen habe ich einen sehr harmonischen Vertrag für alle Seiten mit dem ISTS abgeschlossen. Dort gibt es am letzten Juli-Wochenende definitiv ein Open-Air-Wochenende. Die Künstler dafür stehen eigentlich fest, aber ich werde die Namen noch nicht veröffentlichen. Aus den einfachen Gründen, weil ich einerseits abwarte, wie es mit den Künstlern aus diesem Jahr weitergeht, und andererseits das Interesse im Moment beim Ticketkauf noch sehr zurückhaltend ist. Aber es werden zwei Top-Künstler sein, das steht fest. Da bin ich mir ganz sicher, es werden zwei ausverkaufte Veranstaltungen. Zudem bin ich aktuell in guten Gesprächen, ob man die Kapazitäten bei den Open-Air-Konzerten ein bisschen erhöhen kann. Was aber nicht von mir abhängig ist, sondern von den rechtlichen Gegebenheiten und Sicherheitsaspekten. Das kann ich nicht alleine entscheiden, ich muss das beantragen.

Welche Kriterien sind dir wichtig?

Es müssen einfach deutschlandweit bekannte Acts sein. Revolverheld und Robin Schulz waren super. Da hat man einfach die bundesweite Strahlkraft gesehen. Heißt dann tatsächlich, dass die Leute kommen und Tickets kaufen. Parallel zu den Events habe sehr viele Gespräche geführt, habe auch eine sehr positive Resonanz von Sylter Unternehmen bekommen, mit entsprechender Unterstützung. Ich merke, bei allen Beteiligten ist ein sehr großes Interesse da  – vom ISTS über Sylt Marketing über die Sylter Unternehmer. Sie sind bereit, mich zu unterstützen. Aber da muss natürlich auch von meiner Seite ein entsprechender Knaller kommen.

Warum übernimmst du zukünftig für die Konzerte auf dem Flughafengelände die alleinige Organisation?

Die Zusammenarbeit mit dem ISTS in den letzten drei Jahren war hervorragend. Mein Bestreben ist es, die Open Airs selber zu veranstalten. Meines Erachtens war es auf der einen Seite genau die richtige Entscheidung, die Partnerschaft zu beenden. Für solche großen Veranstaltungen, wie ich sie plane und sehe, ist es besser, dass ich diese alleine organisiere. Darum haben wir uns im Sinne der Veranstaltungen, im Sinne der Insel und im Sinne des Flughafens dazu entschieden. Selbstverständlich ist es auf der anderen Seite strategisch wichtig die Kooperation weiterzuführen, gerade was Werbung und Promotion angeht. Die Zusammenarbeit und die Werbung waren und sind top.

Was passiert mit den gekauften Tickets?

Die behalten ihre Gültigkeit. Seit dem 15. Mai gibt es ein Gesetz, das die Bundesregierung zum Schutz der Veranstalter erlassen hat. Ich bin natürlich positiv zu dem Gesetz eingestellt, weil es mir die Situation deutlich erleichtert. Ich muss niemanden sein Geld zurückzahlen. Aber ich sage auch, dass es vielleicht nicht immer verbraucherfreundlich ist.

Die eine oder andere Beschwerde hat mich auch schon erreicht, weil diejenigen nicht wissen, ob sie nächstes Jahr zu der Zeit auf Sylt sind. Sie bekommen einen Gutschein und können auch nach Frankfurt, Dortmund, Dresden oder nach Hamburg zu einem Konzert von mir gehen.