Tourismus für alle

Sylt startet erfolgreich
als Pilotregion für Barrierefreiheit

Seit Januar ist Sylt neben Büsum und Lütjenburg eine von drei Pilotregionen für Barrierefreiheit in Schleswig-Holstein. Im Rahmen der vom Land Schleswig-Holstein initiierten und geförderten Initiative werden in diesen Regionen touristische Betriebe und Kommunen derzeit intensiv dabei unterstützt, ihr Angebot für alle Gästegruppen zugänglicher und komfortabler zu gestalten. Und das direkt vor Ort: Bereits zwei Mal besuchte Anke Lüneburg, Projektmanagerin für Barrierefreiheit im Tourismus in Schleswig-Holstein, im vergangenen Monat die Insel. Nach einer Auftaktveranstaltung Anfang Februar, bei der sie Sylter Gastgebern und Freizeitanbietern Beispiele und Tipps zur Barrierefreiheit mit auf den Weg gab, fanden in der vergangenen Woche die Vor-Ort-Termine statt.

Viele Strandübergänge sind bereits barrierefrei – nun sollen auch die Angebote der touristischen Betriebe für alle Gästegruppen zugänglicher gemacht werden.

Acht Betriebe hatten sich angemeldet und wollten von der Expertin unter die Lupe genommen werden, darunter das Erlebniszentrum Naturgewalten, die Jugendherberge Westerland, das Fünf-Städte-Heim in Hörnum, das Dorfhotel in Rantum oder Kamps Hotel in Keitum. Verschiedene Aspekte standen bei den Besichtigungen im Vordergrund. Und dabei ging es nicht vorrangig darum, ob die Betriebe rollstuhlgerecht sind. Denn hinter dem Begriff »Barrierefreiheit« steckt viel mehr, wie mehr Komfort unter anderem für Seh- und Hörbeeinträchtigte oder Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. So freut sich auch jeder, der nach einer Sportverletzung einige Wochen auf Krücken angewiesen ist, über barrierefreie Zugänge. Dies demonstrierte Anke Lüneburg an zahlreichen Beispielen und machte die Sylter Inhaber und Mitarbeiter auf schwer zu öffnende Türen, die richtige Beleuchtung der Stufen, Akustik in Räumen oder die Lesbarkeit der Schilder aufmerksam. Die Teilnehmer waren interessiert, zeigten sich offen für die Tipps und realisierten, dass es ganz einfach ist, durch kleine und nicht schwer umzusetzende Veränderungen den eigenen Betrieb barrierefreier zu gestalten. Denn schon die Schaffung von kleinen Angeboten, die nicht viel kosten müssen, kann für beeinträchtigte Menschen sehr hilfreich sein. Und dabei geht es nicht nur um technische und bauliche Maßnahmen, schon die Sensibilisierung der Mitarbeitenden kann dazu beitragen, den Komfort für alle – auch für die gesunden Gäste – zu verbessern.