Pilotregion für
Barrierefreiheit

Sylt fördert den Tourismus für alle

Ab sofort ist die Insel neben Büsum und Lütjenburg eine von drei Pilotregionen für Barrierefreiheit in Schleswig-Holstein. In diesen Regionen werden touristische Betriebe und Kommunen künftig intensiv dabei unterstützt, ihr Angebot für alle Gästegruppen zugänglicher und komfortabler zu gestalten. Hierbei geht es vor allem um die Schaffung von Angeboten und Serviceleistungen für Gäste, die sich nicht (mehr) gut bewegen können, sehbeeinträchtigt oder schwerhörig sind. Denn auch sie wählen ihren Urlaubsort nach Qualität, Schönheit, Angebot und nach Serviceleistungen aus, die ihnen ermöglichen, ihren Urlaub wirklich zu genießen. 

Angebot für alle Gästegruppen wird ausgebaut

Die Initiative, das Projekt nach Sylt zu holen und damit Pilotregion zu werden, kam von der Sylt Marketing Gesellschaft (SMG). »Barrierefreiheit ist aus touristischer Sicht ein wichtiges Thema«, sagt SMG-Geschäftsführer Moritz Luft. Es gäbe auf der Insel bereits den Flyer »Urlaub mit Handicap«, in dem barrierefreie Unterkünfte, Restaurants, Freizeitangebote sowie Serviceadressen aufgelistet sind. Um in Zukunft aber weitere Angebote zu schaffen, sei es ein toller und wichtiger Schritt für die Insel, dass »Gastgeber, Betriebe und öffentliche Einrichtungen künftig von Anke Lüneburg dabei unterstützt werden können, für alle Gästegruppen zugänglicher und komfortabler zu werden«, so Moritz Luft. Anke Lüneburg ist Projektmanagerin für Barrierefreiheit im Tourismus in Schleswig-Holstein. »In unserem Projekt geht es weniger um rollstuhlgerechte Angebote – die natürlich auch wichtig sind – sondern vor allem um Zugänglichkeit und Komfort für alle«, betont Anke Lüneburg. Ihr Ziel sei es, kleine Angebote zu schaffen, die nicht viel kosten müssen. Denn nicht nur technische und bauliche Maßnahmen sind entscheidend für die Barrierefreiheit, schon die Sensibilisierung der Mitarbeitenden könne dazu beitragen, den Komfort für alle – auch für die gesunden Gäste – zu verbessern. »Aufmerksame Mitarbeiter*innen, die den Gästen, die offenbar die Speisekarte nicht gut lesen können, unaufgefordert eine tragbare Starkleuchte an den Tisch bringen, bieten genau das«, sagt sie. Häufig empfinden sich Gäste, die sich nicht gut bewegen können, sehbeeinträchtigt oder schwerhörig sind, nicht als solches und freuen sich über unauffällige Unterstützung wie gut beleuchtete Treppen oder ruhige Ecken in Restaurants.

Die Auftaktveranstaltung für alle Gastgeber und Freizeitanbieter, bei der Anke Lüneburg auch einen Alterssimulationsanzug mitbringt, findet am Montag, 3. Februar, um 17 Uhr, im Seminarraum in der Alten Post in der Stephanstraße 6 in Westerland statt. Sie wird Beispiele zeigen, wie sie Betriebe kostenfrei mit Tipps und Mitarbeiterschulungen unterstützen kann. Nach der Veranstaltung können sich alle Teilnehmer in Listen für Besichtigungen und Workshops eintragen. Anke Lüneburg kommt dann am 12. und 13. Februar für eine Analyse und persönliche Beratung in die Betriebe, weitere Termine können auch vereinbart werden. Ihr ist wichtig, dass sie vor Ort in den Betrieben nicht »missionieren« wird, sondern bespricht, was mit einfachen Mitteln veränderbar wäre. Anmeldung für den 3. Februar bitte bis 30. Januar an Kyra Stockebrandt unter Telefon 04651/820210 oder per E-Mail k.stockebrandt@sylt.de.