Wälder auf Sylt

Waldexkursion mit Förster Dietmar Steenbuck

Sylt ist mit knapp 100 Quadratkilometern die viertgrößte Insel Deutschlands und die größte deutsche Nordseeinsel. Die Flora Sylts ist geprägt von der ursprünglichen Kargheit des Landes.

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Sylt eine fast baumlose Insel. Zwischen Westerland und Munkmarsch erstrecken sich die 200 Jahre alten Reste des windgedrückten und -geschorenen Lornsenhains und des etwas jüngeren Friesenhains. 1821 begann Jürgen Jens Lornsen, ein zwei Hektar großes Feld der Heide abzumessen und einen großen Wald entstehen zu lassen. Bis heute wachsen dort neben Nadelgehölzen wie Kiefern, Tannen und Lärchen auch Birken, Eichen, Buchen, Silberpappeln und Ahorn. Der etwas jüngere Friesenhain wurde aufgrund des Erfolgs Lornsens von einigen Keitumern weiter nördlich errichtet. Beide Haine bilden die ersten von heute insgesamt etwa 180 Hektar großen Waldflächen Sylts, knapp zwei Prozent der Inselfläche. Die älteste Wald-Anpflanzung der Neuzeit befindet sich jedoch in der Kampener Vogelkoje. Im Jahre 1767 bis 1769 erbaut, stellte diese eine der ersten zusammenhängenden Baumbestände dar. Es handelt sich um einen typischen Sumpfwald mit verschiedenen Pappel- und Erlenarten. Mit dem Förster der unteren Forstbehörde Dietmar Steenbuck können sich Interessierte auf die Spuren von Jürgen Jens Lornsen in den Friesen- und Lornsenhain begeben. Dazu lädt die Naturschutzgemeinschaft Sylt und der Landschaftszweckverband Sylt am Freitag, den 22. Juni, um 15.30 Uhr, ein. Treffpunkt ist bei der alten Wache am Zugang zum ehemaligen Fliegerhorstgelände. Die Naturschutzgemeinschaft bittet um eine Spende.